Gladbeck. . Ratsfraktion lehnt im Umweltausschuss Pläne für die Errichtung von 39 Lichtmasten am Rundweg um den Teich ab. Die Stadt kündigt ein Gutachten an.
Klare Kante zeigte die Fraktion Bündnis 90/ Grüne im Umweltausschuss in Sachen geplanter Beleuchtung des Rundwegs am Nordpark. „Wir lehnen die Beleuchtung des Rundweges komplett ab“, so Peter Kleimann. „Das einzige, was man vielleicht hätte diskutieren können, wäre eine niederflurige Beleuchtung gewesen. Das sieht die Stadt aber offensichtlich als nicht machbar“, begründete das ordentliche Ausschussmitglied.
Kategorisches „Nein“ also trotz des Ratsbündnisses von SPD und Grünen im Rat? Ausschussvorsitzender Klaus Omlor (SPD) hakte lieber noch mal nach. Ob die Grünen nicht das von der Stadt beabsichtigte strengere Artenschutzgutachten abwarten wollten? „Das Geld kann man sich sparen und lieber für andere Zwecke ausgeben“, so Kleimanns weitere Abfuhr.
Geplante Beleuchtung ist Teil des integrierten Handlungskonzepts Stadtmitte
Damit formieren sich Gladbecks Grüne in die Phalanx der Naturschützer von BUND-Ortsgruppe und Fledermausschützern, die bereits gegen die Nordpark-Beleuchtung protestiert haben. Deren Argument: Die im Grünareal nachgewiesenen und durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützten Fledermausarten und weitere nachtaktive Tiere würden durch die geplante Beleuchtung mit 39 Lichtmasten erheblich gestört, der Lebens- und Nahrungsraum eingeschränkt.
Der Leiter der Umweltabteilung der Stadt, Jürgen Harks, erklärte dem Ausschuss, dass die geplante Beleuchtung Teil des integrierten Handlungskonzeptes Stadtmitte, und eingebettet in das größere Gesamtprojekt sei mit der bereits umgesetzten Nordpark-Neugestaltung (Fitnessgeräte, Spielplatz, Weggestaltung). Wobei beachtet werden müsste, „wenn es zur Beleuchtung kommt, dass diese möglichst geringen Einfluss auf die Natur hat“.
Verwaltung: Man will nichts übers Knie brechen
Man wisse, dass das Nordpark-Areal Nahrungsquelle für dort vorkommende Fledermäuse sei und wolle so eine Artenschutzprüfung als externes Gutachten in Auftrag geben. Mit der Frage, „welchen Einfluss eine Beleuchtung auf die dortigen Tiere und Pflanzenarten hat“, so Harks
Auch über Ausweichquartiere und Kompensationsmaßnahmen solle nachgedacht werden, in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises. Mit dem Ziel, „eine bestmögliche Lösung für Mensch und Natur zu finden“. Das Verfahren werde etwa ein Jahr dauern, man wolle „nichts übers Knie brechen“, um eine möglichst umweltverträgliche Lösung auf den Weg zu bringen.
Ausschussmitglied Olaf Jung (Die Linke) bedankte sich für das Entgegenkommen und die Erläuterungen der Stadt, dass die konkrete Art der Umsetzung noch nicht feststehe. Seine Fraktion hatte eben dies beantragt, da in einem Fernsehbeitrag des WDR zu dem Thema Stadtbaurat Kreuzer mit einem Plan zu sehen gewesen sei, „als ob alles schon feststeht“. Jung regte auch an, weiter über die Beleuchtung nachzudenken und schlug vor, dass Laternen im Grünstreifen vom Marthaheim in Richtung Zweckeler Straße oder vom Bahnhof-West zum Heisenberg-Gymnasium „viel mehr Sinn machen“.
Bezirksregierung hat Mittel in Höhe von 160.000 Euro bereits bewilligt
Klar ist, dass die Bezirksregierung die für die Nordpark-Beleuchtung veranschlagten Mittel von 160.000 Euro bereits bewilligt hat. Und ebenso klar machte Achim Mirosvljewitsch-Lucyga dem Umweltausschuss, dass er aus Vandalismusgründen keine niedrige Beleuchtung am Nordpark-Rundweg einplanen werde. „Wir können nicht unter eine Höhe von 3,60 Metern gehen, da sonst die Lampe zerstört werden“, sagte der für die Parks zuständige Planer der Stadt. Moderne LED-Lampen hätten aber Linsen, die sich feiner einstellen ließen als bei der Beleuchtung der Marathonbahn in Wittringen. Er gehe davon aus, „dass so auch weniger Streulicht vorkommt“.
Ausschussvorsitzender Klaus Omlor meinte abschließend, „bevor irgendein Licht angeht, wollen wir jetzt erst einmal abwarten, was das Gutachten ergibt, um dann dem Bauausschuss und Rat mitzuteilen, ob, oder in welchem Umfang eine Beleuchtung im Nordpark Sinn macht“.