Gladbeck. Spanischer Orden der Amigonianer wird sich in Brauck ab Juli insbesondere in der Sozialarbeit engagieren. Signal für Konzept „Zukunftskirche“.
Der Amigonianer-Orden kommt mit drei Patres nach Gladbeck und wird in Brauck, in unmittelbarer Nähe und Zusammenarbeit mit der katholischen Gemeinde St. Marien, ein neues Convent gründen. Aller Voraussicht nach kommen die Amigonianer im Juli.
Die Patres werden hauptsächlich Sozialarbeit leisten mit dem Schwerpunkt auf Jugendliche und Familien. Bischof Franz-Josef Overbeck und Stadtdechant Propst André Müller freuen sich über die Entscheidung der Ordensleitung, mit dem Convent (Niederlassung) in Gladbeck die Präsenz im Bistum Essen zu verstärken. In Zusammenhang mit den Plänen der Großpfarrei für St. Marien als Zukunftskirche und mit sozialer Ausrichtung der Gemeindearbeit spricht Propst Müller „von einem Geschenk Gottes“. Das sei personell ein Garant für den Standort, und ein „ganz klares Signal“ für die Zukunftskirche, so Müller.
Der Orden ist bereits seit langem in Gelsenkirchen aktiv
Derzeit sind die drei Patres noch im Erzbistum Köln pastoral tätig. Mit Gladbeck wird der neue Stützpunkt in der Nähe zur langjährigen Niederlassung des Ordens – nämlich in Gelsenkirchen – liegen, wo die Amigonianer im Ortsteil Heßler schon länger einen Jugendtreff betreiben. Nach Gladbeck kommen Pater Juan María Garcia Latorre, Pater Gisbert Lordieck und Pater Ralf Winterberg, heißt es in einer Mitteilung des Bistums.
Neben dem Ziel, dass sich die Patres in Gelsenkirchen und Gladbeck in Zukunft besser gegenseitig unterstützen können, soll laut Bistumsmitteilung „besonders das Charisma des Ordens in der Seelsorge für benachteiligte Jugendliche und ihre Familien verwirklicht werden“. Zum Konzept werde gehören, dass es auf dem Terrain von St. Marien eine offene Anlaufstelle des Ordens geben wird, sich die Patres aber auch in den Wohnquartieren engagieren werden.
Die Amigonianer ziehen in das Haus neben der Kirche
Weltweit 19 Convente
Die Amigonianer haben ihren Ordenssitz im spanischen Valencia. Weltweit gibt es 19 Niederlassungen mit zusammen rund 400 Patern. Es gibt nur zwei Convente in Deutschland: in Gelsenkirchen und in Köln, demnächst Gladbeck statt Köln.
Propst Müller betont, dass mit dem Ja der Amigonianer die Weichen für die Zukunftskirche in Brauck gestellt sein dürfen.
Die Amigonianer gelten als weltoffener, moderner Orden, der im spanischen Valencia ansässig ist. Ihre Mitglieder sind oft eher als Streetworker denn als traditionelle Seelsorger unterwegs. Sie arbeiten eng an und mit den Menschen, auch interreligiös, und wollen Perspektiven aufzeigen, heißt es.
Die drei Amigonianer werden auf dem Kirchenareal ihren Wohnsitz nehmen, nicht im Pfarrhaus, sondern voraussichtlich in dem kircheneigenen Wohnhaus neben der Kirche. Sie werden keine gemeindlichen oder priesterlichen Aufgaben in St. Marien übernehmen, allerdings, so Propst Müller, regelmäßig die Sonntagsmesse lesen.
Erste Kontakte zu den wechselwilligen Kölner Patres gab es im vergangenen Sommer, seit November wurden zielführende Gespräche geführt. Dreimal seien die Amigonianer in Gladbeck gewesen, so Propst Müller, um sich ein genaues Bild zu machen. Bereits zum Jahresende seien die Gespräche unter Einbeziehung der Bistümer zum Abschluss geführt worden.