Gladbeck. . Für die Gemeinschaftsgrabfelder hat sich der ZBG für 2019 ganz bewusst eine sehr moderne Gestaltung ausgesucht. Das gefällt nicht jedem gleich.
Jahr für Jahr gibt es für die Gemeinschaftsgrabfelder auf Gladbecks Friedhöfen zwei neue Grabmal-Modelle zur Auswahl. Die beiden aktuellen, die der ZBG seit Anfang Januar anbietet, sind sehr modern gehalten was die Farbgebung und Gestaltung angeht.
Blau und aus gebogenem Metall mit einer Namensplatte ebenfalls aus Metall das eine; eine offene Säule in gedecktem Rot mit einem schlichten, rechteckigen Stein darauf das andere – sind die beiden Modelle für einen eher konservativen Menschen auf den ersten Blick vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig.
Ganz bewusst einen neuen Weg gewählt
„Wir haben in diesem Jahr ganz bewusst einen neuen Weg gewählt. Die Trauerthematik verändert sich nämlich, sie wird moderner, und auf diesen Trend sind wir mit den beiden Grabmalen eingegangen“, sagt Bernhard Schregel vom Zentralen Betriebshof (ZBG).
Die Stadt Gladbeck hat vor genau 20 Jahren als erste Kommune die Gemeinschaftsgrabfelder als neue Bestattungsform eingeführt. „Das hat damals bundesweit für Aufsehen gesorgt, viele Städte haben sich die Gräber angesehen und die Idee dann ebenfalls übernommen“, erinnert sich Schregel.
In einigen Städten würden sogar die selben Grabmale verwendet, die Gladbeck für die Gemeinschaftsgräber anbietet. „Wieder andere haben sich für liegende Grabplatten entschieden. Das erscheint uns aber als zu schlicht“, erklärt Schregel.
Der Auftrag wird Jahr für Jahr neu ausgeschrieben
Und so hat es in den 20 Jahren Gemeinschaftgrabfeld bislang über 40 verschiedene Grabmal-Modelle zur Auswahl gegeben. Der Auftrag dafür wird in jedem Jahr neu vom ZBG ausgeschrieben. „In der Regel beteiligen sich nur wenige Firmen“, so Schregel, denn der ZBG hat genaue Vorgaben: Das eine Modell darf nicht mehr als 750 Euro, das andere nicht mehr als 500 Euro kosten. Zudem sollen die Grabmale ökologisch sein und nicht in Ländern gefertigt werden, in denen es Kinder- oder Sträflingsarbeit gibt.
Diese Kriterien erfüllen natürlich auch die beiden neuen Grabmale, die vorab, wie alle Vorgängermodelle auch, der Politik im ZBG-Betriebsausschuss vorgestellt wurden. „Da hat es auch keine Bedenken gegen das moderne Design gegeben“, so Schregel. In den wenigen Tagen, die diese Grabmale zu Wahl stehen, sind sie nach Auskunft des Friedhofsexperten bereits von zehn Hinterbliebenen geordert worden.
Vor den Baumgräbern stehen Edelstahl-Stelen
Sehr modern gehalten sind übrigens auch die Grabmale an den neuen Baumgräbern auf dem Friedhof in Rentfort. Vor der Eichenallee stehen Edelstahl-Stelen mit steinernen Platten und den darauf verzeichneten Namen der Verstorbenen.
Seite Mitte vergangenen Jahres bietet die Stadt diese Bestattungsform an. „Sie wird von den Bürgern bereits sehr gut angenommen“, sagt Schregel. Darüberhinaus gibt es aber auch noch 14 weitere unterschiedliche Bestattungsformen auf den Friedhöfen in der Stadt. Schregel: „Da müssten also auch die Angehörigen, denen diese Grabmale zu modern erscheinen, etwas Passendes finden.“
>> PFLEGE UND GRABSCHMUCK
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Die Grabstätten in einem Gemeinschaftsgrabfeld werden der Reihe nach belegt und für die Dauer von 25 Jahren der bzw. dem die Bestattung Veranlassenden zugeteilt, so der ZBG.
- Alle Grabstätten auf einem Gemeinschaftsgrabfeld werden einheitlich bepflanzt und durch ein Grabmal namentlich gekennzeichnet. Die Art und den Zeitpunkt der Gestaltung sowie den Typ des Grabmals bestimmt die Friedhofsverwaltung. Es besteht eine Wahlmöglichkeit zwischen zwei verschiedenen Grabmal-Modellen.
- Alle notwendigen Arbeiten, inklusive Pflege und Unterhaltung der Grabfelder, obliegen für die Nutzungsdauer ebenfalls der Friedhofsverwaltung. Ein einfacher Grabschmuck wie eine Steckvase für Frischblumen ist erlaubt. www.zbg-gladbeck.de