Gladbeck. . Ein- und Auszahlungen sind ab dem 11. Februar nur noch an den Geldautomaten möglich. Das fünfköpfige Team soll mehr Zeit für Beratungen haben.
Die Commerzbank schränkt ihren Kundenservice vor Ort ein. Ab Montag, 11. Februar, gibt es in der Filiale an der Schillerstraße keine Kasse mehr. Ein- und Auszahlungen sind dann – wie schon seit geraumer Zeit bei der Sparkasse – nur noch online oder an den Automaten im Selbstbedienungsbereich möglich.
Aushänge weisen die Kunden auf die Änderungen hin: Wer höhere Geldbeträge abheben möchte, wird an die Filialen in Buer und Gelsenkirchen verwiesen. Allerdings: „Am Geldautomaten können unsere Kunden innerhalb von zehn Minuten zwei Mal je 10.000 Euro bekommen“, betont Matthias Kretschmer, Pressesprecher des Bankinstituts. „Dass Kunden noch mehr Geld abheben wollen, ist die absolute Ausnahme.“ Aus Sicherheitsgründen werde die Bankkarte von den Mitarbeitern für hohe Beträge freigeschaltet.
Die Bank hat ungefähr 6000 Kunden in Gladbeck
Ausländische Währungen
Nicht nur für Ein- und Auszahlungen gibt es an der Schillerstraße bald keine Kasse mehr. Auch ausländische Währungen werden in der Gladbecker Filiale in Zukunft nicht mehr vorgehalten.
Pressesprecher Matthias Kretschmer nennt eine Alternative: „Geld in anderer Währung können sich Kunden ganz einfach per Online-Bestellung nach Hause schicken lassen.“
Die Commerzbank betreut nach eigenen Angaben in Gladbeck ca. 6000 Kunden. Bis vor einigen Jahren gab es eine zweite Filiale an der Ecke Bottroper - / Rentforter Straße. In der jetzt einzigen Niederlassung im fußläufigen Abschnitt der Schillerstraße sind die Servicezeiten, im Vergleich zu anderen Geldinstituten, ohnehin eingeschränkt. Die Kasse ist seit geraumer Zeit schon nur vormittags geöffnet, von 13 bis 14 Uhr ist in der Filiale Mittagspause, freitags um 14 Uhr Feierabend.
Überweisungen sollen im Selbstbedienungsbereich, der auch außerhalb der Öffnungszeiten zugänglich ist, erledigt werden. Wer einen herkömmlichen Überweisungsträger benutzt, muss für die Bearbeitung 1,50 Euro bezahlen. Allerdings sind die Girokonten ansonsten gebührenfrei. Auch wer einen Dauerauftrag ändern möchte, wird von den Mitarbeitern an eines der zwei Terminals verwiesen. Die sind zwar unkompliziert zu bedienen, dann aber für längere Zeit blockiert – mit entsprechend langen Wartezeiten für Kunden, die an diesen Automaten nur Kontoauszüge drucken lassen wollen.
Die meisten Bargeldgeschäfte werden an den SB-Geräten erledigt
Die Commerzbank begründet die Schließung der Kasse damit, dass sich „Bargeldtransaktionen in den letzten Jahren zunehmend auf Geldautomaten verlagert“ hätten. Kretschmer: „In Gladbeck werden aktuell bereits mehr als 90 Prozent aller Bargeldgeschäfte über SB-Geräte getätigt.“ Auch das Online-Banking nehme zu. Den fünf Mitarbeiter vor Ort bleibe künftig mehr Zeit für persönliche Beratungen und für Serviceleistungen: „Sollte es noch Kunden geben, die Probleme bei der Bedienung der Terminals haben, helfen die Mitarbeiter ihnen selbstverständlich.“
Befürchtungen, dass sich die Commerzbank gänzlich aus Gladbeck zurückziehen könnte, müsse niemand haben. Filialdirektor Oliver Lehnert betont: „Wir bleiben vor Ort. Über 90 Prozent der Kunden wünschen einen persönlichen Ansprechpartner. Der Commerzbank-Standort Gladbeck ist also auch in Zukunft sicher.“