Gladbecki. . Digitales Beratungscenter VB-Next wird an der Goethestraße umgesetzt. Eröffnung für April 2019 geplant. Ziel: Mehr Kundennähe und Erreichbarkeit.
Die Welt wird immer digitaler, auch die Bankenwelt. Darauf reagiert die Volksbank Ruhr Mitte mit einem neuen digitalen Beratungs- und Servicekonzept, das nicht weniger, sondern mehr Nähe zum Kunden herstellen will. In Herten hat die Volksbank das erste digitale VB-Next-Beratungscenter im Januar eröffnet, Gladbeck wird als nächster Standort folgen.
Um Platz für das neue Beratungskonzept zu schaffen, wird die Niederlassung an der Goethestraße 49 umgebaut werden. Im April 2019 soll das neue Konzept an den Start gehen. Damit, so Volksbanksvorstand Ingo Abrahams, soll der Standort Gladbeck, der für die Volksbank Ruhr Mitte ein sehr bedeutender sei, weiter gestärkt werden. Neben der Niederlassung an der Goethestraße hat die Volksbank in Zweckel und Rentfort Filialen. Gemeinsam mit Jörg Lott, Bereichsleiter Privatkunden, stellte er das Konzept im Wirtschaftsförderungsausschuss des Rats vor.
Extrem ausgeweitete Öffnungszeiten für die Kunden
Was anders an VB-Next ist: Die Bank hat viel länger geöffnet, von 8 bis 19 Uhr sind die Kundenberater zu sprechen. Aber, und hier nutzt die Volksbank alle Möglichkeiten des digitalen Fortschritts, sie sind auch auf allen Kanälen erreichbar. Nicht nur am Telefon, sondern auch per WhatsApp und Facebook, es können Beratungsgespräche per Video stattfinden, und der Terminkalender ist ebenfalls online und für die Kunden einsehbar. ‘Auch das „Amazon-Prinzip“ wird genutzt: Der Kunde kann die Bearbeitung seiner Anliegen online verfolgen.
Am Beispiel Herten demonstrierten Abrahams und Lott zudem, was sich in der neuen Servicewelt optisch verändern wird, damit die Kunden sich wohl fühlen. Die Beratungsräume werden unterschiedlich thematisch gestaltet. Familien werden ins freundlich und bunt gestaltete Zimmer mit Spielecke für die Kinder geladen, der sportaffine Kunde findet einen mit Sporgeräten dekorierten Raum, der naturverbundene viel Grün . . . .
Kunden sollen sich in nach Themen gestalteten Beratungsräumen wohl fühlen
Allein sieben solcher Themenräume gibt es in Herten. Die Idee dahinter. „So sollen Hemmschwellen und Distanz abgebaut werden“, erklärt Jörg Lott. Erste Erfahrungen zeigen, dass es funktioniert. Die Kunden bleiben tatäschlich länger, die Gespräche verlaufen entspannter.
Auch digitale Kunden wollen persönlichen Kontakt
Ingo Abrahams teilt die Kunden in drei Kategorien ein: So genannte „hybride“ Kunden sind einerseits digital, wünschen andererseits den persönlichen Kontakt für Beratung. Ihr Anteil wird von derzeit 50 auf künftig 66 Prozent steigen. Der Anteil der Kunden, die ihre Bankgeschäfte ausschließlich persönlich erledigen, beträgt aktuell rund 45 Prozent. Sie werden weniger, aber es wird sie weiter geben.
Die kleinste Gruppe sind die rein digitalen Kunden mit 5 bis 9 Prozent. Dieser Anteil wird auf ca. 15 Prozent wachsen.
Zurzeit arbeiten Architekten Vorschläge zur Umgestaltung der Gladbecker Filiale aus, sagt Ingo Abrahams. Wie viel die Bank investieren wird, darüber gibt es noch keine Angaben.
Ein Spagat: Einerseits Chancen der Digitalisierung nutzen, andererseits in der Fläche präsent zu sein
Zur Notwendigkeit, sich auf die Bedarfe der Kunden in der digitalen Welt einzustellen, sieht Abrahams keine Alternative. Um wirtschaftlich erfolgreich zu sein, müsse der Spagat gelingen, einerseits die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, andererseits weiter in der Fläche präsent zu sein.