Gladbeck. An der Christuskirche entsteht ein neuer Kindergarten in evangelischer Trägerschaft. In Kooperation mit der Stadt, die den Neubau finanziert.

  • Das 2200 Quadratmeter große Gesamtareal soll auf dem Eckgrundstück Mittelstraße/ Postallee entstehen
  • Die Stadt Gladbeck finanziert den rund drei Millionen Euro teuren zweigeschossigen Kita-Neubau
  • Die Evangelische Kirchengemeinde übernimmt die Trägerschaft der vierzügigen Einrichtung für 20 Jahre

An zentraler Stelle wird in Kooperation mit der Stadt ein neuer Kindergarten in Trägerschaft der Evangelischen Kirche entstehen. Der Standort Ecke Mittelstraße und Postallee steht fest, in direkter Nachbarschaft zur Christuskirche. Damit ist auch klar, dass Realität wird, was im Presbyterium schon vor geraumer Zeit beschlossen wurde: Wenn ein vierzügiger Kita-Neubau auf dem in der Fläche begrenzten Gemeindegrund realisiert wird, muss das traditionsreiche Dietrich-Bonhoeffer-Haus weichen.

Eröffnung ist im Sommer 2019 geplant

„Es ist geplant, die Einrichtung im Sommer 2019 zu eröffnen“, bestätigt Wilfried Allkemper, Geschäftsführer der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde. „Zurzeit laufen Verhandlungen über die Verträge mit der Stadt.“ Wie die WAZ bereits berichtete, ist die Stadt bereit, den Neubau neben der Christuskirche zu finanzieren. Allkemper schätzt, dass letztlich eine Investition von mehr als drei Millionen Euro benötigt wird. „Denn die Stadt plant hier auch, die erste Kita über zwei Etagen zu errichten.“

Der geplante Standort der neuen Kita in der Stadrmitte. 
Der geplante Standort der neuen Kita in der Stadrmitte.  © Romina Graetz

Die kommunale Millioneninvestition auf Kirchengrund ist an Bedingungen geknüpft. So soll im flankierenden Vertrag der Betrieb der Kindertageseinrichtung durch den Träger für mindestens 20 Jahre garantiert werden. Zudem wird als Bedingung gestellt, dass die Kirchengemeinde ihre Überlegungen, den Lukas-Kindergarten in Butendorf zu schließen, fallen lässt.

Die Gemeinde will sich vertraglich absichern

Die Kirchengemeinde will sich ihrerseits für kommende Jahrzehnte absichern. „Was passiert, wenn der Betrieb einer Kita hier nicht mehr notwendig sein sollte und der Erbpachtvertrag noch läuft?“, fragt Wilfried Allkemper. Es müsse deshalb auch vertraglich geregelt werden, „was in dem Kita-Bau als Nutzung zulässig ist und was nicht“. Ein entsprechender Vertragsentwurf sei mittlerweile erstellt worden, dem aber noch das Presbyterium und die Evangelische Kirche von Westfalen zustimmen müsse.

Steht der Vertrag und soll der angepeilte Eröffnungstermin eingehalten werden, so ist mit einem Abriss des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses im Herbst 2018 zu rechnen. Denn: „Für die Errichtung des konventionell gemauerten Baus sind neun Monate veranschlagt“, so Wilfried Allkemper. Die vierzügige Kita selbst soll 900 Quadratmeter groß werden und das Grundstück mitsamt der Außenspielbereiche eine Fläche von 2200 Quadratmetern haben.

Die neue Kita soll auch integrativ arbeiten

Zwei Gruppen für ältere (Ü3) und zwei Gruppen für jüngere Kinder (U3) wird die neue Kita beherbergen, die auch integrativ arbeiten soll. Sie ersetzt die bestehenden evangelischen Ein-Gruppen-Kindergärten „Regenbogen“ (Bonhoeffer-Haus), „Christuskirche“ (im Kirchgebäude) und „Sonnenschein“ (Uhlandschule). Die kleinen Einrichtungen sind in der Regel durch die Kinderpauschalen auch nicht mehr auskömmlich zu finanzieren.

Klar ist auch, dass für das Dietrich-Bonhoeffer-Haus als Herzstück der bisherigen Gemeindearbeit in der Stadtmitte ein Ersatz geschaffen wird. Wilfried Allkemper: „Das neue Gemeindehaus soll in direkter Verbindung mit der Christuskirche entstehen.“ Ob es an diese angebaut oder durch Teilöffnung des Sakralbaus noch direkter integriert werde, stehe letztlich noch nicht fest.