Gladbeck. Der Abriss des Gemeindezentrums ist für Oktober angedacht. Aussortiertes Inventar kann beim Flohmarkt am 21. September erworben werden.
Still und leise sind in den Sommerferien die Aktivitäten im Dietrich-Bonhoeffer-Haus eingestellt, die dortigen Gruppen-Angebote verlagert und die Türen des Flachbaus im Schatten der Christuskirche abgeschlossen worden. Eine große „Tschüss-Boni-Feier“ vom bisherigen Gemeindezentrum und Herz der Evangelischen Gemeindearbeit in der Stadtmitte wird es nicht geben. Das „Boni“ wird abgerissen, um einem Kita-Neubau Platz zu machen. Ein bisschen gemeinsam Abschied soll vom 1964 eingeweihten Gebäude aber doch genommen werden: Mit einem Flohmarkt am Freitag 21. September von 11 bis 18 Uhr im großen Saal an der Postallee 12 und anschließender Andacht.
„Klein, fein und nett“ ohne großes Abschiedspathos solle es werden, sagt Pfarrer Frank Großer, das habe man so gemeinsam in den Gremien entschieden. Das dann zum letzten Mal öffentlich zugängige Gebäude müsse ja auch nicht entweiht werden. Beim Flohmarkt bestehe Gelegenheit, das ein oder andere Erinnerungsstück zu erwerben. „Wir können nicht alles aus dem Dietrich-Bonhoeffer-Haus einlagern und im neugeplanten Gemeindezentrum in der Christuskirche unterbringen“, so der Vorsitzende des Presbyteriums weiter.
Zum letzten Mal geöffnet
Dies und das wird so derzeit mit Küster Mike Prißon aus Schränken und Regalen in Kisten zusammengetragen, um es zu den Trödel-Tischen im großen Saal zu bringen. Darunter praktische Dinge wie ein Waffel- oder ein Donut-Eisen und auch Café-Geschirr und -Mobiliar (Tische, Stühle) sind zu haben. Angeboten werden auch Gesellschaftsspiele und abstrakte Ölbilder – zurückgelassene Relikte aus einem Malkurs – sowie Ansichten, die bald Gemeindegeschichte sein werden: Fotos vom Boni-Haus.
Second-Hand-Shop für Kinder jetzt in Alt-Rentfort
In das Eltern-Kind-Haus im ehemaligen Gemeindehaus der Martin-Luther-Kirche, an der Josefstraße 9 in Alt-Rentfort, ist nach Schließung des Bonhoeffer-Hauses der Second-Hand-Shop für Kinder umgezogen.
Die Flüchtlingshilfe ist nun an der Kirchstraße 6 beim Caritasverband untergeschlüpft, Frauenhilfegruppen fanden im Marthaheim eine Bleibe, bis das neue Gemeindezentrum Christuskirche fertig ist (wir berichten noch).
Was trösten mag: Der Abschied ist ja auch ein Neuanfang. Denn auf dem 2300 Quadratmeter großen Eckgrundstück soll ein Hort auch für die Jüngsten der Gemeinde Mitte entstehen. Ein mit Kosten von rund drei Millionen Euro veranschlagter, zweigeschossiger Kindergarten-Neubau, den die Stadt errichtet und die Ev. Gemeinde betreiben wird. Künftiges Domizil für vier Gruppen und auch Ersatz für die bisherigen Ein-Gruppen-Kindergärten Regenbogen (Bonhoeffer-Haus), Christuskirche und Sonnenschein (Uhlandschule).
Bomben-Sondierung vor dem Neubau der Kita
Erste optimistische Planungen sahen eine Eröffnung des Kita-Neubaus, der in rund neun Monaten errichtet werden könnte, im Sommer 2019 vor.
Jetzt wird aber verhaltener mit dem Sommer 2020 geplant, da klar ist, dass vor dem Aufbau der Boden nach Bomben-Blindgängern untersucht werden muss. Da der zuständige Kampfmittelräumdienst personell überlastet ist, muss mit Verzögerungen gerechnet werden – wie bei der just eröffneten Kita „Oase“ (halbes Jahr). „Der Abrissstart für das Bonhoeffer-Haus war für Oktober angedacht, ob der Termin zu halten ist, wissen wir noch nicht“, so Wilfried Allkemper, Geschäftsführer der Ev.-Lutherischen Kirchengemeinde. Der Bauantrag für die Kita werde jetzt gestellt, „aber loslegen können wir erst, wenn die Kampfmittelfreigabe der Bezirksregierung vorliegt“.