Gladbeck. . Der Bürgermeister gibt grünes Licht für die Umrüstung von Fußgängerampeln mit dem Symbolbild des Bergmanns. Standorte in Nähe ehemaliger Zechen.
In Gladbeck soll es bald sechs „Kumpel-Ampeln“ geben. Das kündigt Bürgermeister Ulrich Roland an und gibt damit grünes Licht für die Umrüstung von Fußgängerampeln mit dem Symbolbild des Bergmanns. Deutlich erkennbar am Helm auf dem Kopf und einer Grubenlampe in der Hand sollen diese Ampelmännchen in grün und rot signalisieren, ob Passanten gehen dürfen oder stehen bleiben müssen.
Anregung der SPD-Fraktion fand viel Zustimmung auf Facebook
SPD-Fraktionschef Michael Hübner hatte die Anregung dazu Ende Oktober an die Stadtverwaltung gerichtet.
Erste Ampel in Duisburg
Am 11. Oktober wurde die erste Kumpel-Ampel in Duisburg eingeweiht. Seitdem macht die Idee Schule. In Gelsenkirchen prüft die Verwaltung die Umrüstung ebenfalls im Bereich ehemaliger Zechenstandorte.
Einige Städte, wie z.B. Herne, halten diese anderen Sinnbilder allerdings für nicht zulässig, fürchten rechtliche Probleme.
Dass der Vorschlag nicht nur dort gut ankommt, zeigte sich auch auf der WAZ-Facebook-Seite, wo viele User Zustimmung äußerten. Nun soll „die Installation der Bergmann-Ampelmännchen kurzfristig umgesetzt werden“, kündigt Roland an.
Vorgesehen ist, Fußgängerampeln in Nähe der ehemaligen Zechenstandorte sowie der Zechen- und Hafenbahn entsprechend umzurüsten. Also an der Tunnel/Feldhauser Straße (Zeche Zweckel), An Sandstraße/Bernskamp (Zeche Möller und ehem. Berginspektion); Wilhelmstraße/Horster Straße (Graf Moltke 1/2); Helmutstraße/Horster Straße/Im Linnerott (Graf Moltke 3/4); Hering-/Münsterländerstraße/Horster Straße (Matthias-Stinnen 3/4); Schulten-straße/Woorthstraße (Zechen- und Hafenbahn).
Kleine leuchtende Erinnerung an den Bergbau
Die Standorte wurden auch deshalb gewählt, weil die „Kumpel-Ampeln“ kurz nach dem endgültigen Abschied vom Steinkohlebergbau „eine kleine, aber leuchtende Erinnerung im Stadtbild schaffen werden“, begründet Roland seine Entscheidung. Der Bergbau habe zur Entwicklung der Stadt maßgeblich beigetragen. Und so passt es gut, dass die Ampelmännchen nun im Jubiläumsjahr, in dem der 100. Geburtstag der Stadt gefeiert wird, installiert werden.
Die Umrüstung der Ampeln verursache nur geringe Kosten, diese könnten aus dem laufenden Haushaltsansatz getragen werden. Der Preis für die Schablone, die auf der Idee einer Duisburger Journalistin basiert, liegt bei rund 1000 Euro.
Erlass des NRW-Verkehrsministeriums
Auch in anderen Städten finden die „Kumpel-Ampeln“ Anklang. So soll es sie in Bottrop ebenfalls bald geben. Die Möglichkeit, andere Sinnbilder in Ampeln zu zeigen, besteht seit Juni vergangenen Jahres. Ein Erlass des NRW-Verkehrsministeriums räumt Städten dies ein, wenn die Symbolbilder „eindeutig erkennbar und begreifbar sind“, heißt es. Das ist bei den Bergbau-Ampelmännchen wohl der Fall.