Gladbeck. . An Silvester hat die Wehr in der Regel doppelt so viele Einsätze wie in einer normalen Nacht. Rettungskräfte und Brandbekämpfer sind vorbereitet.

Silvester steht kurz bevor. Bei den meisten Menschen wächst jetzt die Vorfreude auf die Party zur Jahreswende – und vor allem auf das große Feuerwerk um Mitternacht. Für die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst bedeutet Silvester allerdings vor allem eins – ganz viel Arbeit.

Alle drei Rettungsfahrzeuge sind 24 Stunden lang besetzt

„Die Einsatzpläne stehen, wir sind auf alles vorbereitet“, sagt Brand-Amtmann Maik Koschewitz von der Feuerwehr in Gladbeck. Für die Kollegen im Rettungsdienst bedeute das: Alle drei Rettungsfahrzeuge werden 24 Stunden lang nonstop besetzt sein, um sofort losstarten zu können. „Und die Erfahrung hat bislang auch gezeigt, dass sie wohl die ganze Zeit über im Einsatz sein werden“, so Koschewitz.

Maik Koschewitz von der Feuerwehr in Gladbeck.
Maik Koschewitz von der Feuerwehr in Gladbeck. © Christoph Wojtyczka

Alkohol und Silvesterböller – das sei einfach eine gefährliche Kombination, die für die Verletzten auch schnell in der Notaufnahme enden könne.

Gar nicht nachvollziehen kann der Feuerwehrmann, warum einige Menschen nach wie vor zu den illegalen „Polenböllern“ greifen. „Die sind nicht nur super laut, sondern auch super gefährlich“, warnt Koschewitz.

Viele Ärzte sind für ein Böller-Verbot

Viele Ärzte in den Notaufnahmen würden sich mittlerweile sogar für ein generelles Böller-Verbot aussprechen, weil sie Jahr für Jahr mit den schweren Verletzungen konfrontiert werden, die ein unsachgemäßer Umgang zur Folge haben kann.

Für Kinder nur Kinderfeuerwerk

Maik Koschewitz von der Feuerwehr in Gladbeck rät generell zu einem umsichtigen Umgang mit Raketen und Böllern in der Silvesternacht.

Einen besonderen Appell richtet der Experte an alle Eltern: Wenn Kinder mitknallen dürfen, dann sollten sie ausschließlich Kinderfeuerwerk in die Hände bekommen.

„Unsere Kinder“, sagt der Brand-Amtmann, „kennen das gar nicht anders.“

Doch nicht nur für die Rettungskräfte bedeutet der Jahreswechsel mehr Arbeit. Auch die Feuerwehr hat mehr Leute als in einer „normalen“ Nacht im Einsatz.

Alle drei Gerätehäuser – in Rentfort-Nord, Brauck und in Mitte – sind in der Silvesternacht mit Mitgliedern der Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr besetzt. So können die Wagen bei einer Alarmierung von jedem Standort aus sofort losfahren. „Dafür opfern viele Kollegen der Freiwilligen Wehr ihre Freizeit, um die Hauptamtlichen Einsatzkräfte zu unterstützen“, erklärt Maik Koschewitz.

Böller in der Dachrinne muss nicht gleich zum Hausbrand führen

Mit einer Häufung an kleineren Brand-Einsätzen rechnet die Wehr in Gladbeck schon jetzt fest. Immer in der Hoffnung, dass es nicht auch noch zu einem größeren Feuer kommt. „Der Böller, der in einer Dachrinne mit Laub landet, muss ja nicht gleich zu einem kompletten Hausbrand führen“, so Koschewitz. Auf Trab halten werden solche oder ähnliche Einsätze die Wehr aber wohl wieder auf jeden Fall.

Auch die Feuerwehr im Kreis Recklinghausen rechnet in der Silvesternacht mit bis zu 50 Prozent mehr Einsätzen als an einem normalen Tag. Neben Hecken-, Mülltonnen- und Wohnungsbränden geht man auch im Kreis fest von einer erhöhten Zahl an Rettungsfahrten aus. Und gibt zu bedenken: Wer sich ins Koma trinkt und ins Krankenhaus gebracht werden muss, der bindet Rettungspersonal, dass aus diesem Grund nicht so schnell bei einem Herzinfarkt- oder Schlaganfallpatienten sein kann. Maik Koschewitz hofft, dass die Mehrheit der Gladbecker mit ganz viel Spaß, aber eben auch Vernunft das neue Jahr begrüßen werden.