Gladbeck. Dachgeschoss steht in Flammen. Einsatzleiter löst Vollalarm für Gladbecker Feuerwehrkräfte aus. Mieter der Brandwohnung leicht verletzt.

Großeinsatz der Feuerwehr am Willy-Brandt-Platz direkt vor dem Rathaus kurz nach 11 Uhr am Sonntag. Aus der Dachwohnung im fünfgeschossigen Haus 3a, das mit gemeinsamem Treppenhaus direkt an das Café Schwarte-Gebäude angrenzt, dringt dunkler Rauch, orange-züngelnde Flammen sind zu sehen. Der Mieter der Brandwohnung (33) hat sich beim Löschversuch verletzt. Er wird von eintreffenden Rettungskräften erstversorgt, dann ins Krankenhaus gebracht. Die übrigen Bewohner eilen unverletzt aus dem Haus, alarmiert durch Nachbarn oder das Piepen der Brandmelder im Flur.

Darunter sind eine Seniorin (76) und eine Familie mit zwei kleinen Kindern,

Das Rauchgas in der Dachgeschosswohnung durchzündete mit einem hellen Feuerball.
Das Rauchgas in der Dachgeschosswohnung durchzündete mit einem hellen Feuerball. © Heinrich Jung

die geschockt vom Rathausvorplatz beobachten, wie das Feuer immer stärker wird. Fensterscheiben bersten mit lautem Knall und durch die enorme Hitze zündet schließlich der Rauch in der Dachgeschosswohnung mit einem hellen Feuerball durch. Sie habe den um Hilfe bittenden Bewohner der Brandwohnung im Flur angetroffen, erzählt eine Nachbarin. „Bei mir brennt es in der Küche“, soll er gesagt haben.

Für die Gladbecker Feuerwehr wird Vollalarm ausgelöst

Die Feuerwehr hat Vollalarm ausgelöst. Einsatzleiter Karsten Kannegießer ist mit dem kompletten Löschzug der Hauptwache, unterstützt von Zügen der Freiwilligen Feuerwehren Brauck, Rentfort und Zweckel im Einsatz. Feuerwehrmänner sind mit Löschgerät unter Atemschutz in das Treppenhaus geeilt. Über die ausgefahrene Drehleiter werden die Flammen von Außen bekämpft. Ein Übergreifen des Brandes auf die Dachstühle der unmittelbar und dicht angrenzenden Nachbargebäude kann verhindert werden.

Die Feuerwehr war mit großem Aufgebot am Rathausvorplatz im Einsatz.
Die Feuerwehr war mit großem Aufgebot am Rathausvorplatz im Einsatz. © Marcus Esser

Auch Sandra und Heiner Schwarte beobachten besorgt das Geschehen. Mit dem Personal und Gästen mussten sie ihr Café räumen, das seit 9.30 Uhr geöffnet war. Sie warten am weiträumig mit Flatterband abgesperrten Einsatzbereich auf die Freigabe, um ihre Kunden weiter bedienen zu können. Das Sushi-Restaurant im Erdgeschoss des Brandhaus wird am Sonntagnachmittag nicht öffnen, Geschäftsführer Van Hai Do berichtet über das Brandereignis auf der Restaurant-Homepage „wir sind voraussichtlich am Dienstag wieder für Sie da“. Davon wird aber die weitere Untersuchung der Brandgutachter der Kriminalpolizei sowie eines Sachverständigen am Montag abhängen.

Brandgebäude wird für Mieter vorerst nicht frei gegeben

„Da auch Dachbalken vom Feuer angegriffen wurden, ist dort möglicherweise die Statik gefährdet und es besteht Einsturzgefahr“, so Erster Polizeihauptkommissar Frank Grapatin. Das Brandgebäude habe daher für die Mieter nicht gänzlich frei gegeben werden können. Sie durften ihre Wohnungen kurz aufsuchen, mussten sich für die Nacht aber eine andere Bleibe suchen. Als Brandursache gehe man bislang von einem technischen Defekt aus.

Um 12.30 Uhr wird der Einsatz beendet. Zumindest in das frei gegebene Nachbargebäude (Café Schwarte) können Mieter wie Gäste und Personal zurückkehren.