Gladbeck. . „Sisters and Brothers“ sorgten in der Christuskirche wieder für beste Stimmung. Der Jazzclub präsentierte zum 22. Mal das traditionelle Konzert.

Singen, Tanzen, Klatschen und Stampfen. Gospel reißt auf eine ganz spezielle Art mit. Schon zum 22. Mal präsentierte der Gladbecker Jazzclub am Sonntag sein vorweihnachtliches Gospelkonzert „Sisters and Brothers“ in der Christuskirche.

Dabei treffen immer andere Musiker aufeinander. „Jedes Konzert ist denn auch ein Unikat“, erklärt der Vorsitzende des Jazzclubs, Wolfgang Röken. „Die international bekannten Solisten treten in dieser Zusammensetzung nur in Gladbeck auf.“ In der vollbesetzten Christuskirche präsentierten mit zwei aufeinanderfolgenden Konzerten Sänger und Sängerinnen aus Südafrika, Bermudas und den USA einen Reigen bekannter und weniger bekannter Gospels. Begleitet wurden sie kongenial von Instrumentalisten aus Deutschland und der Ukraine.

Gospel ist eine ganz besondere Art der Musik

Starke Stimme: Lerato Sebele in der Christuskirche.
Starke Stimme: Lerato Sebele in der Christuskirche. © Lutz von Staegmann

Dass Gospel eine ganz besondere Art der Musik ist, erklärte Daniel Dodd-Ellis. Der Texaner mit den Rastalocken, der bereits in vielen internationale Projekten aufgetreten ist, beschwor direkt am Anfang den Geist des Gospels: „Es ist nicht nur einfaches Singen, sondern es ist immer auch eine Familiarität mit darin, so dass wir uns in der Kirche mögen, auch wenn wir uns vielleicht woanders nicht mögen.“

Seiner Aufforderung den jeweiligen Nachbarn mit einem ,Herzlichen willkommen’ zu begrüßen, kamen alle gerne nach. Mit „Deep River“ einem der bekanntesten Spirituals, das im 19. Jahrhundert von einem unbekannten Komponisten verfasst wurde, zeigte Adi Wolf die für Gospel und Spiritual typische tiefe Sehnsucht nach Gott. Die auf den Bermudas geborene Sängerin, die sogar bei den Olympischen Spielen 2012 in London einen Auftritt hatte, riss das Publikum zu frenetischem Beifall hin. Auch die Gospelhymne „I am a friend of God“ ließ die Kirche erzittern.

In der Pause mit Glühwein und Würstchen gestärkt

Die Zuschauer des traditionellen Konzerts waren ganz angetan von den Darbietungen der Sänger und Musiker.
Die Zuschauer des traditionellen Konzerts waren ganz angetan von den Darbietungen der Sänger und Musiker. © Lutz von Staegmann

Es wurde nicht nur geklatscht, sondern auch mit den Füßen getrampelt. Einen besonderen Beifall erhielt Lerato Sebele aus Südafrika, die lange beim König der Löwen in Hamburg, die Rollen Rafiki und Saribi besetzte, für einen musikalischen Ausflug in die südafrikanische Klicksprache Khosa. Herausragend auch die Tenorstimme von Kirk Smith, der als Pastor in Berlin lebt und erfolgreich an der Show „The Voice of Germany“ teilgenommen hatte.

Christuskirche wird bald umgebaut

Leider ist nicht sicher, ob die Christuskirche in den kommenden Jahren für das Sisters&Brothers-Konzert zur Verfügung steht.

Marvin Wetekam vom Jazzclub erklärt: „Die Kirche wird in den nächsten Jahren umgebaut und es wird dann wahrscheinlich zu eng für ein solches Konzert werden.“

Nachdem man sich in der Pause mit Glühwein und Würstchen stärken konnte, wurde im zweiten Teil das Publikum kräftig zum Mitsingen und Klatschen animiert. Bekannte Stücke wie „When the Saints Go Marching In“ oder „Down by the Riverside“ sorgten dafür, dass niemand auf seinem Platz sitzen bleibt. Mit „O happy day“ und einem Saxophonsolo von Oleg Jakushov, der gemeinsam mit Niko Schlenker an den Keyboards und Ala Hanke am Piano die Sänger kongenial begleitete, endete ein grandioses Gospelkonzert.