Gladbeck. . Beim Hochhaus Schwechater Straße sind die Abrisskosten das Problem. Stadt will dem Investor deshalb jetzt Möglichkeiten der Unterstützung bieten.
Die Menschen in Rentfort-Nord sollen nicht länger unter dem Anblick der Hochhausruine an der Schwechater Straße in Rentfort-Nord leiden müssen. Und vor allem: Es soll nun endlich klappen mit dem lange geplanten Bau eines Nahversorgungszentrums an dieser Stelle.
Um 2019 Schwung in die planerische Entwicklung zu bringen, stellte die Stadtverwaltung der Politik im Wirtschaftsförderungsausschuss am Mittwoch Möglichkeiten vor, dem Investor bei der Umsetzung des Projektes finanziell zur Seite zu stehen. Nach wie vor hat der Unternehmer großes Interesse am Bau eines Nahversorgungszentrums an der Schwechater Straße.
Das Land bezuschusst den Abriss
Die Problematik ist bekannt: Der Abriss, oder auch Rückbau, der großen Schrottimmobilie wird um die fünf Millionen Euro kosten. „Es gibt zwar ein Gutachten über alle Schadstoffe, die das Gebäude enthält. Aber sicher sein, dass nicht während der Arbeiten noch Probleme auftauchen, die die Kosten in die Höhe treiben, kann man nie“, erklärte Stadtbaurat Dr. Kreuzer. Auch können noch Bombenblindgänger unter dem Gebäude im Boden liegen.
Das Land bezuschusst den Abriss mit 1,7 Millionen Euro. Trotzdem stelle sich die Investition wegen der immensen Abrisskosten für den Unternehmer immer noch nicht als wirtschaftlich dar, so Kreuzer. Um den Bau des Supermarktes plus Drogeriemarkt und weiterer kleiner Läden dennoch zu ermöglichen, müsse die Stadt darüber nachdenken, diese finanzielle Lücke zu schließen, erklärte Bürgermeister Roland, der bereits im Oktober im Wirtschaftsförderungsausschuss angeregt hatte, dass die Stadt auch selbst ins finanzielle Risiko gehen könnte, um eine Entwicklung an der Schwechater Straße in Gang zu bringen.
Ein Hochaus soll da nicht wieder gebaut werden
Im Gegenzug müsste der Investor sich bei diesem Lösungsansatz dazu bereit erklären, vertraglich den Rückbau der Ruine, den Neubau und für einen festzulegenden Zeitraum auch den Betrieb des Supermarktes zu garantieren.
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Ein Hochhaus, das hatte Bürgermeister Roland erst vor kurzem erneut betont, soll an der Schwechater Straße nie wieder gebaut werden. Eine solche Bebauung sei einfach nicht mehr zeitgemäß. Nun kann man aber mit dem Neubau von Wohnungen mehr Geld verdienen als mit einem Nahversorgungszentrum. Ein weiterer Ansatz für eine schnelle und nachhaltige Lösung für Rentfort-Nord könnte also eine Kombination von Wohn- und Geschäftsbebauung an der Schwechater Straße sein. Dem Investor würde dann die Möglichkeit eingeräumt, dort einen eingeschossigen Nahversorgungsbereich mit einer zwei-, höchstens dreigeschossigen Wohnbebauung zu ermöglichen.
Es muss endlich klappen mit dem Abriss
Ganz ohne Bedenken reagierte die Politik nicht auf diesen Vorschlag der Verwaltung. Vor allem der CDU fielen gleich mehrere „Worst Case“-Szenarien ein. Einig waren sich auf der anderen Seite aber alle in dem Wunsch, den Abriss jetzt wirklich möglichst schnell in die Wege leiten zu können. Und so fiel der Beschluss, die Verwaltung beim weiteren vorsichtigen Vorantreiben eines solchen Lösungsansatzes zu unterstützen.