Gladbeck. . Abriss der Hochhausruine in Gladbeck könnte bald erfolgen. Für die Millionen-Kosten zeichnet sich eine Lösung ab. Auch in Zweckel tut sich etwas.

Bei zwei großen Schrottimmobilien in der Stadt tut sich etwas: Sowohl für die Hochhausruine Schwechater Straße 38 in Rentfort-Nord als auch die alte Bergarbeitersiedlung Schlägel und Eisen an der Bohnekampstraße in Zweckel bahnen sich positive Entwicklungen an.

Das konnte die Stadt in der jüngsten Sitzung vom Wirtschaftsförderungsausschuss vermelden. Ein Sorgenkind aber bleibt: der Erlenkrug an der Bülser Straße. Hier ein Überblick:

Die Hochhaus-Ruine in Rentfort-Nord

Der Abriss des Hochhauses in Rentfort-Nord rückt näher. Das Ziel: An dieser Stelle soll so schnell wie möglich eine Nahversorgung für den in dieser Beziehung unterversorgten Stadtteil entstehen. Dafür gibt es einen Investor, so Wirtschaftförderer Peter Breßer-Barnebeck, dem es sogar gelungen sei, sich mit den drei Alteigentümern der Hochhausruine zu einigen, die bislang alle Neuentwicklung an dieser Stelle blockiert hatten.

Was die Hochhaus-Ruine an der Schwechater Straße angeht, sind die immensen Abrisskosten das Problem.
Was die Hochhaus-Ruine an der Schwechater Straße angeht, sind die immensen Abrisskosten das Problem. © Mengedoht

Was derzeit allerdings noch Probleme bereitet, seien die immens hohen Abrisskosten, die mit gut fünf Millionen Euro für den Investor „wirtschaftlich nicht darstellbar“ seien. Das Land NRW hat zwar den Förderanteil von 750.000 Euro auf zwei Millionen Euro erhöht. Doch da bleibt nach wie vor ein stolzer Rest. Breßer Barnebeck: „Da müsste die Stadt in die Bresche springen.“ An einer möglichen Lösung wird bereits gearbeitet.

Bürgermeister Ulrich Roland sprach von der vorsichtigen Überlegung, dass die Stadt eine Ausfallbürgschaft für den Investor in Höhe von einer Million Euro übernehmen könnte, um die Entwicklung in Rentfort-Nord endlich in Gang zu bekommen.

Die Bergarbeiter-Siedlung in Zweckel

Auch für die Schlägel- und Eisen-Siedlung ist ein Investor gefunden. Der mittelständische Unternehmern hat das Areal bereits gekauft und nach Auskunft des städtischen Wirtschaftsförderers auch schon die Abrissgenehmigung beantragt. Von der Hoffnung, die Häuser im südlichen Bereich der Siedlung noch retten zu können, habe man sich allerdings verabschieden müssen.

Das ehemalige Möbelparadies

Was die Ruine vom Möbelparadies am Bramsfeld angeht, herrscht weiterhin Stillstand.

Das Areal befindet sich immer noch im Besitz der Cosimo-Gruppe aus Duisburg, die sich aber von der Ruine trennen will. Das Grundstück soll samt Abrissgenehmigung, Konzept- und Baugenehmigung weiter verkauft werden.

„Die Bausubstanz ist mittlerweile so schlecht, dass alles abgerissen werden muss“, erklärte Breßer-Barnebeck. Wohnbebauung ist nach wie vor für das Areal geplant – und das im Stil der alten Zechensieldung.

Im nördlichen Bereich könnten Eigentumswohnungen entstehen. Läuft alles weiterhin glatt, könnten die entsprechenden Pläne Anfang 2019 im Planungs- und Bauausschuss vorgestellt werden.

Das „Erlenkrug“-Areal

Die Situation am Erlenkrug-Areal bleibt problematisch.
Die Situation am Erlenkrug-Areal bleibt problematisch. © Lutz von Staegmann

Als „absurd“ bezeichnete Breßer-Barnebeck die Situation bei der Erlenkrug-Ruine. Sie bleibe der „Schandfleck im Stadtteil“, ohne Aussicht auf eine positive Entwicklung in absehbarer Zeit. Dabei gibt es nach Auskunft des Wirtschaftsförderers nach wie vor einige interessierte Investoren für das Areal. „Aber der Eigentümer verweigert jeden Kontakt. Über den letzten Investor, der mit ihm gesprochen hat, hat er uns ausrichten lassen, die Stadt solle ihm keine weiteren Interessenten mehr schicken.“ Die Anwohner müssen wohl weiter mit der Ruine leben.