Gladbeck. . Der Förderverein des Museums Gladbeck öffnet am 2. Dezember das Café in dem Gemäuer und informiert über seine Aktivitäten. Es gibt Führungen.
Was sind 90 Jahre in der wechselhaften Geschichte Gladbecks? Eine kurze Zeitspanne im Vergleich zu einem Ort, der sich von seinen Anfängen als dörfliche Gemeinschaft bis zu einer modernen Stadt anno 2018 entwickelt hat. Und doch kommt diesem „Geburtstagskind“ eine zentrale Bedeutung zu, denn es ist das Museum in Wittringen, unter dessen Dach Lokalgeschichte dokumentiert ist. Besucher haben am Sonntag, 2. Dezember, die Chance, die Sammlung bei Führungen kennen zu lernen – und dabei in die Historie Gladbecks einzutauchen.
90. Geburtstag des Museums Gladbeck
„Wir wollen zum 90. Geburtstag des Museums Werbung in eigener Sache machen“, sagt Walter Hüßhoff. Schließlich gebe es durchaus Gladbecker, die noch keinen Fuß in diese Stätte gesetzt hätten – die Schwellenangst . . . Der Vorsitzende des Fördervereins Museum der Stadt Gladbeck hofft, dass sich das mit dem kommenden Sonntag ändert. Das Café des Hauses öffnet von 14 bis 17.30 Uhr seine Tür für Gäste – eine gute Gelegenheit, mit Hüßhoff & Co. ins Gespräch zu kommen. Der neue Museumsleiter Alexander Borchard persönlich führt Kinder, Jugendliche und Erwachsene durch die Ausstellungsräume: stündlich ab 14 Uhr.
Nachwuchs fürs Museum begeistern
Das Publikum erfährt, wie das Dasein der Bauern war; wie die Rittersleut’ lebten; was es bedeutete, als Bergmann zu malochen. Bei den Führungen heißt das Motto: „Anfassen einzelner Exponate erlaubt!“ Dem Vereinsvorsitzenden und dem Museumsleiter liegt besonders am Herzen, den Nachwuchs für diesen Hort der Geschichte zu begeistern. „Das ist unser beiderseitiges Ziel, ein kinderfreundliches Museum“, so Hüßhoff. Schließlich seien die Mädchen und Jungen die potenziellen Besucher von morgen.
„Und es ist wichtig, seine Wurzeln zu kennen, zu wissen, woher man kommt“, findet Hüßhoff. Bei seiner Arbeit mit Steppkes aus Grundschulen habe er erfahren: „Die Kinder wissen heutzutage oft wenig bis gar nichts über ihr Umfeld.“ Ihm ist es wichtig, „verstärkt Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund und deren Eltern anzusprechen: „Sie sprechen vom Schwarzen Meer, kennen aber nicht unsere Stadtteile.“
Der waschechte Gladbecker ging schon als Kind gerne nach Wittringen: „Wir hatten hier sogar mal ein Aquarium mit bestimmt 50 kleinen Becken. Darin schwammen Goldfische, Piranhas, kleine Schildkröten und vieles mehr.“ Das Aquarium ist passé, aber das Museum – im Jahre 1922 begannen die Rekonstruktionsarbeiten des damals baufälligen Gemäuers – steht noch. Und hat so viel Interessantes zu bieten – zu entdecken ist dies am 2. Dezember.