Gladbeck. . Walter Hüßhoff plant zum 100. Geburtstag Gladbecks im Jahr 2019 ein Musical im großen Stil. Erzählt wird die Geschichte vom Dorf bis heute.
Wenn eine Stadt sich feiert, dann sollten doch möglichst viele Einwohner dabei mit von der Partie sein. Darin sind sich die Organisatoren des Festprogramms im Rathaus, Vereine und Verbände einig. Schließlich sind’s die Menschen, die einer Gemeinde ein Gesicht geben, Geschichte schreiben und Vielfalt leben.
Zuschauer spielen eine Rolle
So sieht’s auch der Bergmann- und Geschichtsverein Graf Moltke mit Walter Hüßhoff an der Spitze. Er will zum Hundertsten Gladbecks im kommenden Jahr die Entwicklung der Stadt mit all ihren Facetten auf die Bühnenbretter der Mathias-Jakobs-Stadthalle bringen: „Vom Dorf zur Stadt“. Klar, dass bei diesem Projekt viele Menschen eingebunden sein werden. „Ganz bestimmt 50 Leute“, meint der Ideengeber und Regisseur. Diverse Gruppen hätten bereits Interesse an einer Mitarbeit bekundet. Und auch die Zuschauer spielen bei dem Projekt eine entscheidende Rolle. „Da lassen wir uns eine Menge einfallen“, verspricht Hüßhoff.
HINTERGRUND
Auch der Behindertenbeirat, der gestern im Café Zeitlos tagte, überlegt, was er zum Programm „100 Jahre Gladbeck“ beisteuern kann. Idee: die Zusammenlegung des „Tags des Ehrenamtes“ mit einer Informationsbörse.
Die Lebenshilfe erwägt, zum Thema „Inklusion“ ein Sportfest für behinderte Menschen zu organisieren.
Eine Meinungsumfrage hat laut Josi Marten, Vorsitzende des Behindertenbeirats, ergeben, dass nur eine Minderheit separate Veranstaltungen des Gremiums befürwortet. Grund: Die großen Verbände werden sich ohnehin schon eigenständig stark am Festprogramm beteiligen. Der Behindertenbeirat will sich am „Tag des Ehrenamtes“ einbringen.
Details will er noch nicht verraten, „ich bin mit Maria Jost, die mich unterstützt, in der Planung“. Doch soviel sei gesagt: „Die Gladbecker sollen sich in dem Stück wiederfinden.“ Dem Publikum soll am 26./27. September 2019 in Wort und schauspielerischer Darstellung, Gesang und Musik vor Augen geführt werden, wie das „Geburtstagskind“ zu dem wurde, was es heute ist.
Erfahrener Bühnenmann
Hüßhoff erklärt: „Die Verstädterung wird ebenso ein Thema sein wie das dunkelste Kapitel in der deutschen Geschichte, die Zeit des Nationalsozialismus’.“ Dabei reiche es in diesem Musical nicht, nur bis zum Jahr, in dem Gladbeck Stadtrechte erhielt, in die Vergangenheit zu schauen, meint Walter Hüßhoff. Es gab ja schließlich auch eine lange Zeit vor diesem denkwürdigen Tag, dem 21. Juli anno 1919. Im Jahre 1871 setzt die Show an, das Bühnengeschehen werde bis in die heutige Zeit reichen. Sicher wird auch das Kapitel „Bergbau“ gebührend gewürdigt. Gehört es doch zu Gladbecks lokaler Geschichte wie das Geleucht zum Kumpel.
Eine Hauptrolle spielen für ihn junge Leute. Man entsinne sich nur des Hörspiels „1. Mai in der Kolonie Weberstraße“, das Hüßhoff mit einer Geschichts-AG an der Elsa-Brändström-Hauptschule präsentierte. Und auch das Format „Musical“ ist ihm nicht fremd. So brachten beispielsweise Jugendliche der Erich-Fried-Schule das Projekt „Ich will leben“ auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Und in dieser Welt steht im kommenden Jahr Gladbeck im Fokus.