Gladbeck. . Die St. Augustinus GmbH investierte 700.000 Euro in die Endoskopie der Klinik für Innere Medizin. Spezialisierung stärkt den Standort.
Es wird weiter investiert ins Gladbecker Barbara-Hospital: Der neue Träger, die St. Augustinus GmbH, baut das Haus konsequent zu einem „City-Krankenhaus“ mit breitem Angebot mit hoher Qualität aus. Jetzt war die Klinik für Innere Medizin dran: Mit 700.000 Euro wurde die Endoskopie auf modernsten technischen Stand gebracht. Mit den dafür angeschafften neuen Endoskopie-Geräten – auf den ersten Blick eher unscheinbar wirkende schwarze Schläuche – kann das spezialisierte Team um Chefarzt Dr. Peter Gunther Auer nun mikroskopisch feinste Untersuchungen beispielsweise der Galle, der Leber, der Lunge oder der Bauchspeicheldrüse vornehmen und sie teilweise direkt invasiv behandeln.
Investition ist eine Folge der strukturellen Veränderung
„Darauf haben wir vier Jahre gewartet“, freut sich Chefarzt Dr. Auer, der 2014 vom Horster St. Josef-Krankenhaus zum Barbara-Hospital wechselte und die Abteilung als Nachfolger von Prof. Dr. Lembcke übernahm, über die Stärkung seiner Abteilung. „Das motiviert.“
Die Investition in die Endoskopie der Inneren ist auch eine Folge der strukturellen Veränderung der nun unter dem Dach der St. Augustinus GmbH firmierenden Krankenhäuser der KKEL (Kath. Kliniken Emscher-Lippe). Damit einher ging die Verlegung der Chirurgie und der Inneren vom St. Josef-Hospital Horst nach Gladbeck in diesem Jahr. Der dafür notwendige Platz wurde durch den im Frühjahr eröffneten Erweiterungsbau, eine Investition von 6,6 Millionen Euro, geschaffen. Ziel der Investitionen sei eine Stärkung des Standorts und Weiterentwicklung des Barbara-Hospital „zu einem Stadtkrankenhaus für die Gladbecker Bevölkerung und Patienten aus der Umgebung mit solider Grundversorgung und Spezialisierung oben drauf“, beschreibt Wolfgang Heinberg, Kommunikationschef der Augustinus GmbH, die dahinter stehende Philosophie.
Schlaflabor soll 2019 umziehen
Noch ist das Schlaflabor im St. Josef-Hospital in Horst untergebracht. Geplant ist, dass auch diese Spezialabteilung mit acht Betten der Klinik für Innere Medizin nach Gladbeck umzieht.
Zurzeit wird das Schlaflabor von Gladbeck aus mitbetreut. Chefarzt Dr. Auer rechnet mit einer Verlegung im Laufe des kommenden Jahres.
Über 4000 Patienten können künftig pro Jahr in der mit nunmehr 88 Betten, rund 20 Fachärzten und speziellem Fachpersonal ausgestatteten Abteilung der Inneren betreut und behandelt werden. Die neuen Endoskopiegeräte – für die spezielle Sicherungen gegen Diebstahl installiert wurden – sind mit hochsensiblen, winzigen Ultraschall-Köpfen versehen. Sie werden dem (schlafenden) Patienten durch den Mund eingeführt, zur weiteren invasiven Behandlung können spezielle Geräte hinzugefügt werden, um etwa Gewebeproben von Tumoren in der Bauchspeicheldrüse zu entnehmen oder Gallensteine direkt zu entfernen.
Chefarzt plädiert für eine Medizin, die auch den Menschen im Blick hat
Bei aller Begeisterung über technologische Fortschritte dürfe der Fokus nicht nur auf der Geräten liegen, plädiert Chefarzt Dr. Auer im WAZ-Gespräch für eine Medizin, die den Patienten in den Mittelpunkt stellt. „Gute Geräte sind wichtig, aber nicht alles.“ Neben „high tech“ brauche es „high touch“ – den empathischen Arzt, der zuhöre und sich einfühlen könne. Gerade im Fachgebiet der Inneren Medizin und bei Magen- und Darmerkrankungen gebe es mitunter psychosomatische oder allergische Ursachen, die sich nur im Gespräch herausfinden ließen.