Gladbeck. . Viele WAZ-Leser finden den Vorschlag von SPD-MdL Hübner klasse. Das belegen Kommentare auf der Facebook-Seite der WAZ. Nur wenig Kritik.

In Duisburg leuchtet schon eine, in Bottrop wird noch diskutiert, und vielleicht gibt es sie bald in Gladbeck: Fußgängerampeln, bei denen Grubenlampen tragende Bergmänner in Grün und Rot Passanten das Signal für die Straßenquerung geben. Den Vorschlag, dem schwindenden Bergbau auf diese Weise ein Denkmal zu setzen, machte Michael Hübner, SPD-Landtagsabgeordneter und -Fraktionschef. Und seine Idee stößt auf viel Zustimmung, das belegen zahlreiche Kommentare, versehen mit „Daumen hoch“, auf der Facebook-Seite der WAZ Gladbeck.

Tradition erhalten, damit die Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät

Dort schreibt beispielsweise Delia Klapdor: „Ich finde die Idee super. Wir sind nun mal das Ruhrgebiet, und der Bergbau gehört zu uns. Warum sollte man hier nicht eine Tradition zumindest an den Fußgängerampeln erhalten. Super Sache.“

Zustimmung gibt’s auch von Sina Schaub-Ochmann: „Richtig klasse, wäre total dafür, denn das ist unsere Vergangenheit und sollte nicht in Vergessenheit geraten.“ Iris Schwatte Starki bemerkt: „Ich bin auch ein Zechen- und Kohlekind . . Ich fänd das richtig nett. Ein Hingucker!“

Helga Jähnig stimmt ebenfalls zu: „Gladbeck ist Ruhrgebiet – warum nicht. Ich fände es toll.“

Nur in den Stadtteilen, wo es eine Schachtanlage gab

Etwas nachdenklicher und weniger euphorisch äußert sich Norbert Dyhringer, SPD-Ratsherr aus Zweckel: „Aus Kostengründen mache ich den Vorschlag, je Stadtteil, in dem es ehemals eine Schachtanlage gab, nur eine Ampelanlage umzurüsten .“ Auch Janine Mü denkt an die Kosten und findet: „Sieht klasse aus, aber ob man das Geld nicht sinnvoller investieren sollte?“ Etwas drastischer formuliert Seb Fröhlich diesen Aspekt: „Für so einen Schwachsinn ist Geld da, und die Rentner müssen immer noch Flaschen sammeln? Euer Ernst?“

Schablone kostet 1000 Euro

1000 Euro kostet die Schablone für Bergmann-Ampel. Die Idee hatte die Journalistin Kathrin Hänig, Mediengestalter setzten sie um.

Ein Erlass des NRW-Verkehrsministeriums vom 18. Juni 2018 räumt Städten die Möglichkeit für andere Sinnbilder in Ampeln ein - wenn sie eindeutig erkennbar und begreifbar sind.

Und Frank Walter hält ebenfalls gar nichts von der Idee, er sieht gar andere Berufsgruppen benachteiligt: „So ein Quatsch. Völlig unnötig. Gibt es demnächst dann auch Maurer, Schlosser, Klempner usw. als Ampelmännchen? Diese Berufe haben auch nicht weniger geleistet als die Bergleute.“

Herne lehnt ab – Bochum wollte gleich zwei Bilder

Übrigens stoßen die Bergmann-Ampelmännchen in einigen Revierstädten aus rechtlichen Gründen auf Ablehnung. So hält Herne andere „Sinnbilder“ als die bekannten nach der geltenden Straßenverkehrsordnung für nicht zulässig. Darauf weise ein Erlass des NRW-Verkehrsministeriums hin, in dem angemahnt wird, die üblichen Fußgängerabbildungen zu nutzen. Das ist aber wohl Auslegungssache. Die Stadt Bochum scheiterte dennoch mit einer Anfrage beim Ministerium – wollte aber auch gleich noch Ampelmännchen mit Rollschuhen, anlässlich des 30. Geburtstags des Starlight-Express-Musicals.

Duisburgs OB weihte die erste Bergmann-Ampel am 11. Oktober ein

Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (SPD) hat am 11. Oktober die erste Fußgängerampel mit Bergbau-Männchen eingeweiht. Bedenken wegen Haftungsfragen – was wäre, wenn ein Fußgänger verunglückt, weil er das Zeichen nicht erkannt hat? – sieht die Stadtverwaltung nicht. Das rote Sinnbild zeige doch einen stehenden, das grüne einen schreitenden Fußgänger. Unterschied zum herkömmlichen Bild: Der Helm und die Grubenlampe!