Gladbeck. . Der Chor „De Gospeltrain“ gab ein Konzert im Gemeindezentrum Rosenhügel. Begleitet wurden die Sängerinnen von Ludger Schmeink am neuen E-Piano.
Pfarrer Martin Schäfer äußerte sich „begeistert darüber, dass sich die Chormitglieder jede Woche treffen, um Lieder einzuüben und diese in Gottesdiensten und Konzerten aufzuführen.“
Der Saal des Gemeindezentrums neben der Petruskirche, in dem der Chor „De Gospeltrain“ am Sonntagnachmittag zum Konzert eingeladen hatte, war dann auch fast komplett gefüllt. 17 Frauen singen in dem Chor, dessen Leitung hat Keyboarder Ludger Schmeink.
Bandbreite moderner Musik
Das Programm begann mit einigen Songs des Oslo Gospel Choir, des wohl bekanntesten Gospelchores Europas. Von dem mitreißenden „Come, Let Us Sing“ bis hin zu der poppigen Ballade „There’s A Light“ präsentierte der Chor eine große Bandbreite moderner Gospelmusik. Auch ohne eine zusätzliche Band war es für Schmeink ein Leichtes, am neuen E-Piano den Rhythmus anzutreiben. Auf Textübersetzungen verzichtete er: „Bei ‚Glory To God‘ würde die Übersetzungsarbeit länger dauern als das Lied selbst. Aber lesen Sie sich einfach ‚Nun danket alle Gott‘ durch, dann haben Sie den Text im Wesentlichen.“
Das neue E-Piano
Bei dem neuen E-Piano im Gemeindesaal Rosenhügel handelt es sich um ein Yamaha „AvantGrande“. Es hat eine Mechanik wie ein akustisches Klavier, jedoch keine Saiten. Deshalb muss man es auch nicht stimmen. „Damit kommt man einem akustischen Klavier näher als je zuvor“, so Pfarrer Schäfer.
Der Förderverein der Gemeinde, der Kirchenkreis, die Kollekte am Sonntag, Cantate und Einzelspenden haben den Kauf dieses E-Pianos ermöglicht. Dieses Konzert war das ersten, mit dem sich die Gemeinden bei den Spendern bedankt. Das zweite findet am 17. März statt – gestaltet von Ludger Schmeink allein.
Danach hatte der Chor eine kurze Pause, und Chorleiter Schmeink präsentierte die Fähigkeiten des neuen E-Pianos einmal allein. Thematisch blieb er dabei in Norwegen und spielte Klavierstücke von dem wichtigsten norwegischen Komponisten Edvard Grieg und dessen Schüler Christian Sinding.
Passend dazu war links an der Bühne ein landestypisches Dekor aufgebaut: Drei Elchfiguren, von denen zwei sogar Norweger-Pullis trugen.
Gospellieder funktionieren übrigens auch auf Deutsch
Gospel auf Deutsch – funktioniert das? Viele meinen nein, nicht so Eric Bond, der Leiter der Münchner „Gospelsterne“. Um zu beweisen, dass dies hervorragend funktioniert, präsentierte „De Gospeltrain“ ein Werk von Bond, nämlich eine Gospel-Version von „Lobe den Herren“. Als der Chor danach wieder eine Pause einlegen konnte, kam das andere nationale Dekor auf der Bühne im Gemeindezentrum der Petruskirche zum Zuge: Eine Papier-Palme, ein Modell der Jesus-Statue von Rio de Janeiro und ein Zuckerhut zierten die rechte Ecke der Bühne.
Schmeink präsentierte Klavierkompositionen der Brasilianer Heitor Villa-Lobos und Chiquinha Gonzaga. „Es klingt ein bisschen wie Chopin unter Palmen“, meinte er selbst dazu. In der Tat ist es angesichts der kulturellen Vielfalt in Brasilien nichts Ungewöhnliches, portugiesische Melodien mit afrikanischen Rhythmen zu kombinieren.
Und es erklangen auch unbekannte Bilder
Die Welt des brasilianischen Gospel verlieh dem Konzert den krönenden Abschluss: Neben dem auch in Deutschland schon sehr bekannten „Cantai ao Senhor“ – „Ich sing dir mein Lied“ – gehörten auch unbekannte Songs dazu, unter anderem eine portugiesische Interpretation des Textes „Liebster Jesu, wir sind hier“. Jane Eisenmann sang dabei nicht nur die Soli, sie hatte auch Ludger Schmeink auf die meisten dieser Songs aufmerksam gemacht. Das letzte Stück kombinierte sogar christliche Texte mit Samba-Rhythmen, wofür einige der Sängerinnen dann sogar zu den Shakern griffen.