Ein Anblick, den man so schnell nicht vergisst: Laut singend maschierten die Damen des Gospelchores „De Gospeltrain“ unter der Leitung von Ludger Schmeink in das Gemeindezentrum der Petruskirche ein. Am Sonntagnachmittag feierten sie mit einer Show, die sie vor 70 Zuschauern präsentierten, dasr 20-jährige Chorbestehen. 15 Sängerinnen boten unter vollem Körpereinsatz neuere sowie ältere Lieder dar; sie ließen bei bekannten und unbekannten Songs ihre Stimmen erklingen. Die Klassiker wie „Oh happy day“ oder „Amen“ durften nicht fehlen.
Ein Stück Chorgeschichte
„Es sind eigentlich alles Stücke, die im Rahmes unserer Geschichte eine wichtige Rolle spielen. Unter ihnen befindet sich sogar ein brasilienisches und ein polnisches Lied“, sagte Chorleiter Schmeink freudestrahlend. Er beleitete seine Chormitglieder am Piano und sorgte für einen stimmlichen Kontrast zu den zumeist hohen Stimmen der Sängerinnen.
Das Publikum, das aus Angehörigen, Ehemaligen und Gemeindemitgliedern bestand, empfing den Chor mit tosendem Applaus. Die Gäste sangen einzelne Stücke lauthals mit. Bei „Möge die Straße uns zusammen führen“ blieb niemand still auf seinem Platz.
Auf der Bühne herrschte ein ähnliches Bild: Ob Solopassage, Gesang im Kanon oder gemeinsames Intermezzo – stets waren melodische Töne zu hören, die Gott gewidmet waren. Die Chormitglieder schunkelten zusammen von links nach rechts, sie reichten sich die Hände und hielten sich gegenseitig fest. Das Publikum merkte dem Chor sichtlich die Freude an, die er zum Jubiläumskonzert mitbrachte.
Viele Choräle begleiteten die jungen und älteren Sängerinnen mit einer Choreographie, bei der Gestik und Mimik eine Rolle spielten. Sie hoben die Hände zum Himmel, bildeten eine Kette oder stampften mit den Füßen auf den Boden. Sie motivierten die Zuschauer und Zuhörer zu rhythmischem Klatschen.
Die unterschiedlichen Songs, die der Gospelchor , spiegelten kulturelle Unterschiede einzelner Nationen wider. Je nach Sprache und Herkunftsland hatten die Lieder eine andere Struktur und wurden somit auch anders interpretiert. Bei dem sogenannten „Zulu-Song“, wie Schmeink ihn nannte, erhielten das Tempo und die Melodie ein starkes Gewicht.
Kaum jemand verstand, was die Musiker sangen, aber jeder, der in der Kirche war, richtete seinen Blick angespannt nach vorne. Denn: Lautes Trampeln gab den Takt vor. Mancher Fuß wippte oder stampfte im Rhythmus mit.
Teil der Petruskirche
„Ich finde, dass der Gospelchor ein Motor der Gemeinde ist. Er soll auch in Zukunft weiterhin die Kirche beleben. Er bringt Schwung und Leben in den Alltag – er ist Teil der Petruskirche“, hob Pfarrer Cornelius Bury hervor.