Gladbeck. . Die Mitglieder der Evangelisch Lutherischen Kirchengemeinde in Gladbeck wollten von Anfang an im neuen Bezirk Rosenhügel ein eigenes Gotteshaus.
- Die Evangelisch Lutherische Kirchengemeinde Gladbeck feiert den 50. Geburtstag der Petruskirche
- Gemeindemitglieder entschieden vor einem halben Jahrhundent zwischen drei Modellen für „ihr“ Gotteshaus
- Der Pfingstmontag beginnt mit einem festlichen Gottesdienst, es schließt sich ein Gemeindefest an
„Die Kirche, die auf dem Hügel liegt, kann nicht verborgen bleiben. Auch nachts leuchtet weithin das Kreuz vom Turm. Was die Petruskirche als Bau zeigt, will die Gemeinde auf dem Rosenhügel leben: Nachfolge von Jesus Christus unter Menschen sichtbar machen und leuchten lassen“. Diese Worte schrieb Altsuperintendent Gerd Lautner Anno 1992 in der Festschrift zum 25-jährigen Bestehen der Petruskirche in Brauck. In diesem Jahr kann die Evangelisch Lutherische Kirchengemeinde Gladbeck den 50. Geburtstag ihres Gotteshauses an der Vehrenbergstraße feiern.
Erster Pfarrer: Balthasar von Bremen
Balthasar von Bremen war am 13. Dezember 1955 als erster Pfarrer in den damals noch neuen Pfarrbezirk Rosenhügel eingeführt worden. Im Juli des 1955 wurde bereits ein Kirchbauverein aus der Taufe gehoben, da von Anfang an in der Gemeinde der Wunsch nach einer eigenen Kirche bestand.
Gemeindehaus wurde zu eng
Daneben stand aber auch die Notwendigkeit, einen größeren Raum für die Gottesdienste zu schaffen, denn der Saal im Gemeindehaus wurde zu klein für die wachsende Zahl der Gottesdienstbesucher, damals waren es im Schnitt 180. Zielstrebig machte man sich in der Folgezeit an die Planungen und ging daran, Sammlungen für den Bau durchzuführen. Allein in 60er Jahren waren mehr als 60 Helfer 182 Mal unterwegs und besuchten dabei alle Haushalte auf dem Rosenhügel. Mehr als 70 000 DM kamen seinerzeit zusammen.
Drei Modelle für die neue Kirche
Drei Modelle für die neue Kirche wurden vorgestellt. Die Gemeinde entschied sich mehrheitlich für einen Entwurf von Professor Karl Wimmenauer aus Düsseldorf. Noch vor dieser Beschluss fiel, hatten die Gemeindemitglieder einen Namen für das neue Gotteshaus gefunden: „Petruskirche“ sollte es heißen. Am 17. Juli 1965 setzte Pfarrer von Bremen den ersten Spatenstich, am 26. September konnte der Grundstein für das neue Gotteshaus gelegt werden.
Es folgten das Richtfest am 22. April 1966, der Glockenguss am 12. Dezember 1966 in Sinz/Westerwald und schließlich die Einweihung der Petruskirche am 8. April 1967.
Orgel aus Berliner Werkstatt Schuke
Die Bauidee der neuen Kirche forderte, dass der Kirchraum sein Licht nur über den Altar, die Kanzel und das Taufbecken empfangen sollte. Die bedeutenden Orte in der Kirche sind in verschiedenen großen Mauerkonchen (Rundungen) eingefügt. Sie umschreiben den Raum in freier Ordnung und umschließen die Gottesdienstgemeinde ringsum, so Fachleute. Altar, Kanzel und Taufbecken aus Eisen sind rund.
Rundes Vordach für die Petruskirche
Die blaue Farbe der Decke soll die Endlichkeit der umschließenden Mauern und die Unendlichkeit des Raumes, die Weltoffenheit und Geborgenheit zugleich deutlich machen. Doch die Petruskirche änderte im Laufe der Zeit auch ihr Gesicht. Seit dem Jahr 1988 schwingt sich um den Kirchturm ein großes rundes Vordach. Die Orgel wurde drei Jahre später von der Berliner Orgelbauwerkstatt Schuke geliefert. Auf dem 23 Register umfassenden Instrument lassen sich alle Werke der Orgelliteratur aller Stilepochen wiedergeben.
Treffpunkt der evangelischen Christen
Nach langer Diskussion wurde schließlich am 23. Januar 2011 das frisch renovierte und erweiterte Gemeindehaus neben der Petruskirche eingeweiht. Bürgermeister Ulrich Roland bezeichnete in seinem Grußwort das nach Plänen des Recklinghäuser Architekten Dr. Hermann Klapheck um- und ausgebaute Gemeindehaus als „Treffpunkt für alle Evangelischen Christen“ im Stadtsüden.
Pfarrer Lorenz prägte den Bezirk
Nach 28 Jahren im Pfarrdienst in Brauck wurde Pfarrer Uwe Lorenz am 1. November 2015 mit einem großen Empfang in den Ruhestand verabschiedet. Der beliebte Theologe hatte seit 1988 den Bezirk Brauck entscheidend geprägt und galt als Urgestein im Süden Gladbecks. Seine Nachfolge trat im August vergangenen Jahres Pfarrer Martin Schäfer an.
Orgelkonzerte, Spiel und Leckereien
Mit einem festlichen Gottesdienst an Pfingstmontag, 5. Juni, feiert die Evangelische Kirche Gladbeck-Brauck das 50-jährige Bestehen ihrer Petruskirche. Beginn ist um 11 Uhr.
Ein Gemeindefest an der Vehrenbergstraße, unterstützt von der Sparkasse, schließt sich von 12 bis 18 Uhr an. Auf dem Programm stehen unter anderem eine Reihe von 15-minütigen Orgelbühnenkonzerten, Kreativangebote der Teestube Rosenhügel für Kinder und Jugendliche sowie ein Weinstand des Fördervereins Petruskirche.
Feuerwehr-Fahrzeug macht Station
Das Spielmobil des Kinderschutzbundes ist ebenso vertreten wie die Feuerwehr mit einem Einsatzfahrzeug. Für Unterhaltung sorgen ein Clown, Ponyreiten und Tanzdarbietungen der Kitas. Wie in jedem Jahr können sich die Besucher des Gemeindefestes an zahlreichen Ständen mit Leckereien vom Grill und aus der Pfanne sowie vom Kuchenbuffet stärken.