Gladbeck. . Im „Zukunftskonzept A 52“ geht es um die Gestaltung der Stadtstraße und 16 Hektar Fläche. Viel Zustimmung der Politik für Pläne der Verwaltung.
Bis die B 224 zur A 52 ausgebaut ist und der Verkehr durch den 1,5 Kilometer langen Tunnel rollt, werden noch Jahre vergehen. Die Weichen für die künftige Gestaltung der Stadtstraße auf dem Tunneldeckel und für rund 16 Hektar Fläche links und rechts davon stellt Gladbeck aber jetzt. Denn ab Januar 2019 beginnt ein externes Planungsbüro im Auftrag von Straßen.NRW mit den Planungen für Ausbau und Tunnel, wozu die Straße auf dem A 52-Deckel gehört. Die Anforderungen und Wünsche der Stadt an die Planer für diesen „Zukunftsraum A 52“ stellte die Bauverwaltung gestern im Bau- und Planungsausschuss vor.
„Wir planen ein gehöriges Stück Gladbeck von morgen“, beschrieb Baurat Dr. Volker Kreuzer mit knappen, aber treffenden Worten die Bedeutung, die dieses Vorhaben für die Stadtentwicklung haben wird. Denn es geht bei dem 1,5 Kilometer langen Tunneldeckel um mehr viel mehr als eine Straße.
Bäume, großzügige Fuß- und Radwege, und Kreisverkehre
Dafür muss man sich die heutige B 224 zwischen Phönix- und Grabenstraße mal wegdenken. Und sich stattdessen eine ganz normale Verkehrsstraße, beispielsweise ähnlich der Horster Straße, vorstellen. Begrünt mit Bäumen und großzügig versehen mit Fuß- und Radwegen. Eine Straße, die man überqueren kann ohne von tosendem Verkehr umbraust zu sein, und deren Kreuzungen vorzugsweise als Kreisverkehre gestaltet sind. Das sind einige der eigenen Akzente, die Gladbeck beim Bau der Stadtstraße auf dem Tunnel setzen will.
Es geht um die Entwicklungschancen
Ausschussvorsitzender György Angel (SPD) machte deutlich, dass es Politik und der Verwaltung nicht um den Bau einer Autobahn gehe, sondern um die Chancen, die diese Planung des Bundes für das Zusammenwachsen der Stadt biete.
An der Entwicklung des Konzepts waren alle Abteilungen der Verwaltung beteiligt.
Weitgehend freie Hand hat die Stadt bei der Gestaltung der Flächen entlang des 1,5 Kilometer langen Tunneldeckels. Der größte Teil der 16 Hektar sind städtische Grundstücke – was von Vorteil sein wird – und bislang wenig bebaut. Für konkrete Pläne ist es zu früh, Wohnbebauung und Gewerbeansiedlungen sind dort vorstellbar.
Drei Abschnitte mit unterschiedlichen Schwerpunkten
In drei Abschnitte mit unterschiedlichen Schwerpunkten haben die Stadtplaner die zu entwickelnden Flächen eingeteilt, erläuterte Paula Stegert das Zukunftskonzept. Die weitaus größte (7,4 Hektar) betrifft den Bereich von der Phönix- bis zur Schützenstraße, Arbeitstitel „Zusammenwachsen Wittringen-Butendorf“. Hier soll vor allem für den Rad- und Fußverkehr aus dem Süden eine gute Anbindung ins städtische Verkehrsnetz und an das Freizeitgebiet Wittringen entstehen. Das Freibad mit dem Denkmalgeschützten Gebäude soll einen großen Platz im Eingangsbereich erhalten. Hier, wie auch im zweiten Abschnitt „Mühlenbach“ (1,3 ha) zwischen Schützen- und Goethe/Steinstraße, wird die Straße etwas verschwenkt, um Platz für Gestaltung und das Thema „Wasser in der Stadt“ zu schaffen. Bis zur Grabenstraße geht es dann um „Urbanes Zusammenwachsen“ (6 ha) der Stadtteile Nord und Süd und um eine attraktivere Gestaltung des Eingangsbereichs zur Stadt.
Fragen zu den beiden Halden zwischen Goethe-/Steinstraße und Grabenstraße
Viel Zustimmung gab es von der Politik für diese ersten Ideen und Vorstellungen. „Andere Städte werden uns um die Möglichkeit, 16 Hektar entwickeln zu können, beneiden“, stellte Berat Arici (SPD) fest. „Die Aufhebung der Stadtteilung in Nord und Süd ist eine Riesenchance“, konstatierte Christine Dohmann (FDP). Sogar Simone Steffens (Grüne), eigentlich Gegnerin der Autobahn, musste zugestehen: „Aus Stadtentwicklungssicht ist das gut, auch wegen der vielen Radwege“.
Aber es gab auch Fragen, beispielsweise zu den Halden an der Stallhermstraße und neben dem Festplatz. „Wir sind mit den Eigentümern, Eon und Thyssen-Krupp, im Gespräch und Untersuchungen laufen“, sagte der Baurat.
Franz Kruse (Die Linke) brachte. wie so oft, grundsätzliche Zweifel am Bau des Tunnels vor. Davon ließ sich die Mehrheit im Ausschuss nicht irritieren. Der Blick in die Zukunft der Stadt ist positiv.