Gladbeck. . Die Immobilienkauffrau hat in ihrem Prüfungszeugnis vier Mal „sehr gut“ stehen – mehr geht nicht. Vom Ausbildungsbetrieb wird sie übernommen.
Es gab schon etliche gute Auszubildende bei der Blömker Immobilien GmbH, aber Laura Handke hat sie jetzt alle getoppt: Auf ihrem Prüfungszeugnis der IHK steht vier Mal „sehr gut“ – mehr geht nicht.
Studieren wollte Laura Handke nach dem Abitur am Ratsgymnasium nicht, und ein reiner Bürojob war auch nicht ihr Ding. Für Häuser dagegen interessiert sie sich – da bot sich die Ausbildung zur Immobilienkauffrau geradezu an: Büroarbeit gepaart mit Kundenkontakten, „und außerdem macht es Spaß, Häuser anderer Leute mal von innen zu sehen.“
Schnell Verantwortung bekommen
Gelegenheit dazu bekam die 21-Jährige schon relativ früh in ihrer Ausbildung. Nach dem ersten Jahr, das sie in der von Christoph Blömker geführten Hausverwaltung absolvierte, wechselte sie zu dessen Bruder Florian, der in der Firma verantwortlich ist für das Maklergeschäft. „Er hat mir immer mehr Verantwortung übertragen.
Ich durfte schon bald allein in Objekte, Verkaufsgespräche führen, Verträge abschließen,“ erzählt Laura Handke. Florian Blömkers Kommentar dazu ist ein Kompliment: „Welche Aufgaben ich ihnen zutraue, das hängt immer von den Auszubildenden ab. Wer seine Sache gut macht, darf halt früher ran.“
An ihren ersten ganz selbstständigen Verkauf erinnert sich Laura Handke gern: Für eine Einzimmer-Wohnung an der Buchenstraße in ihrem ehemaligen Heimatstadtteil Ellinghorst fand sie ohne Unterstützung einen Käufer. Schon zu diesem Zeitpunkt war ihr klar, dass ihr das Maklergeschäft mehr zusagt als die Hausverwaltung. Und so ist sie als „fertige“ Immobilienkauffrau auch in diesem Ressort geblieben.
Arbeiten in einer jungen Truppe
Der schlechte Ruf, den Makler oft genießen, stört sie absolut nicht, genauso wenig wie ihren Chef: „Es gibt ein paar schwarze Schafe in unserer Branche. Aber man kann sich schließlich positiv davon abheben, und dann bekommt man auch ein positives Feedback“, betonen beide.
Bewerber sollten das Abitur haben
Schon jetzt können sich junge Leute bei der Blömker GmbH um eine Ausbildung ab dem Sommer 2019 bewerben.
Voraussetzung ist das Abitur, denn die Azubis brauchen einen Führerschein für die Ortstermine, müssen fehlerfreie Korrespondenz führen können und, wie Florian Blömker mit einem Augenzwinkern ergänzt, „in der Lage sein, bei Verkaufsverhandlungen mal eben schnell im Kopf fünf Prozent vom Kaufpreis abzuziehen“.
Die Arbeit macht der jungen Frau nicht nur wegen der Vielseitigkeit des Berufs Spaß, sondern auch wegen des „tollen Teams hier“. Es ist eine sehr junge Truppe, die vor einem halben Jahr „wegen des wachsenden Auftragsvolumens und der steigenden Mitarbeiterzahl“ von Rentfort in die deutlich größere ehemalige GWG-Geschäftsstelle an der Postallee gezogen ist. Nach einem Mitarbeiter, der bald in den Ruhestand geht, ist Christoph Blömer mit 41 Jahren der Älteste, gefolgt von seinem acht Jahre jüngeren Bruder Florian.
Die meisten bekommen ein Übernahmeangebot
Seit 2008 bilden die beiden Geschäftsführer junge Menschen zu Immobilienkaufleuten aus, die meisten bekommen auch ein Übernahmeangebot. Aktuell beschäftigen Blömkers zwölf Mitarbeiter, davon sechs Azubis. Mit einer Ausnahme haben alle bei Blömker die Ausbildung gemacht. Zum guten Betriebsklima tragen sicherlich auch die zweimal jährlich stattfindenen „Teambuilding-Events“ bei, demnächst geht’s gemeinsam zum Paintball-Wettkampf.
Und Laura Handke beginnt im Oktober nun doch noch mit einem Studium – nebenberuflich. In drei Jahren hat sie dann den Titel „Bachelor of Arts Real Estate“. Und ihre Chefs sind ziemlich sicher, dass sie das Studium ähnlich gut abschließen wird wie ihre Ausbildung. „An den Wänden in ihrem Büro halten wir Platz frei für ihre Urkunden.“