gladbeck. . Erstmals werden auf dem Appeltatenfest heimische Äpfel verkauft. Zwei Stände sind geplant. Den Anstoß dazu gaben die Appeltatenmajestäten.
Er ist Landwirt mit Leib und Seele. Philipp Maaßen, seit zehn Jahren „Chef“ auf dem Hof und damit verantwortlich über 100 ha Land und 20 Angestellte, führt den Hof in vierter Generation. „Die Appeltaten-Königinnen sind an mich herangetreten mit dem Anliegen, auf dem Fest müsse es doch auch eigentlich Äpfel aus Gladbeck geben“, erklärt Maaßen. „Und da ich der einzige Obstbauer im Stadtgebiet bin, lag die Idee mit dem Anpflücken hier bei uns auch nahe.“
Das Appeltatenfest dürfte ein „Heimspiel“ werden
Kleiner Einwand. Eigentlich ist Philipp Maaßen ja Kirchhellener, sein Hof liegt an der Hackfurthstraße direkt an der Stadtgrenze – eindeutig auf Feldhausener Terrain. „Wir haben aber in Gladbeck einige Hektar Fläche zugepachtet, sechs allein sind es vom Hof Peuling-Rock.“ Mit Gladbeck verbindet Maaßen ungleich mehr als ein schnöder Pachtvertrag: „Bis 1983 war unser Domizil der Lökenshof im Pestalozzi-Dorf“, stellt Philipp Maaßen heraus. „Als es dort zu eng wurde, sind wir zur Hackfurthstraße gezogen.“ Viele Ellinghorster und Rentforter kennen aus dieser Zeit noch die Maaßens, das Appeltatenfest dürfte somit eine Art „Heimspiel“ werden. „Am 1. und 2. September werden wir vor Optik Rodewald und vor dem Eiscafé Cortina mit einem Stand vertreten sein.“ Die Gladbecker dürfen sich schon auf leckere Äpfel der Sorten Elstar, Rubinette und Welland freuen.
Wer will, kann selbst ernten oder im Hofladen einkaufen
Auf der Plantage an der Kirchhellener Straße gibt es auch einige Baumreihen mit der „Conference-Birne“, zudem befinden sich im Portfolio des Maaßen-Hofs Kartoffeln, Zwiebeln und Pflaumen, letztere seien derzeit der Renner, so Alina Maaßen. An sieben Tagen der Woche haben die Freunde gesunder Ernährung die Möglichkeit, selbst zu ernten, die Früchte vom Baum zu holen oder die Kartoffeln vom Feld aufzusuchen. „Wer es etwas bequemer wünscht, kann Obst, Kartoffeln und vieles mehr in unseren Hofläden an der Hackfurthstraße oder in Bottrop-Boy kaufen.“
Die Kinder Jannis und Selina pflücken schon mit
Apropos Bequemlichkeit. „Ich liebe es, Landwirt zu sein,“ bekennt Philipp Maaßen voller Inbrunst. „Klar hat man viel Arbeit und kaum geregelte Arbeitszeiten. Aber man wächst da rein und lebt für den Beruf.“ Und das sind in Gladbeck nunmehr nur noch eine Handvoll, die im Haupterwerb Landwirte sind. Philipp und Alina Maaßen können sich durchaus vorstellen, dass der Hof Maaßen auch in der fünften Generation von der Familie geführt wird. Der gerade mal fünf Jahre junge Jannis interessiert sich schon mächtig für das, was seine Eltern auf dem Hof zu tun haben. Und die neunjährige Selina holt die Äpfel schon derart souverän vom Baum, dass sie in zehn Jahren eine durchaus respektable Appeltatenkönigin abgeben könnte.
Premiere: Majestäten kamen zum „Anpflücken“ zur Obstplantage
Das Appeltatenfest feiert ein rundes Jubiläum, zum 30. Mal steht Gladbeck für ein Wochenende ganz im Zeichen des Apfels. Dazu gibt es eine Premiere der besonderen Art: Zum ersten Mal kommen die Äpfel von einem Gladbecker Bauernhof, vom Hof Peuling-Rock, auf dem der Kirchhellener Bauer Philipp Maaßen eine Obstplantage angebaut hat. Am Wochenanfang war Anpflücken angesagt. Neben der aktuellen Königin Xenia Hollosi, deren Amtszeit in wenigen Tagen zu Ende geht, ließen es sich fünf Majestäten vergangener Jahre nicht nehmen, auf der Apfelplantage von Bauer Maaßen selbst das leckere Obst vom Baum zu pflücken: Doris Lowitzki (1990), Ute Radecke (1997), Alexandra Lukassen (2008), Beate Günther (2011) sowie Dorothea Nigbur (2016).
Obst von heimischer Plantage hat das gewisse Extra
Bauer Philipp Maaßen und Ehefrau Alina zeigten zuvor kurz, wie der Apfel „störungsfrei“ vom Ast entfernt wird. Mit dabei auch die neun Jahre junge Tochter Selina, die sich auf diese Weise schon einmal in Stellung brachte für das Appeltatenfest im Jahre 2031.
Selbstverständlich überzeugten sich die Majestäten von der klasse Qualität der Äpfel, auch den frisch gepressten Apfelsaft durfte man genießen. Und die Gladbecker und die vielen Gäste aus den Nachbarstädten können sich beim Fest selbst darüber vergewissern, dass gerade Obst von heimischer Plantage das ganz besondere Etwas hat.