Gladbeck. . Daniela Krämer hat eine Leidenschaft für Lack- und Lederstiefel. 185 Paar Schuhe hat sie in ihren Schränken. Und will Schuhkönigin werden.

Mit Julia Roberts fing alles an. In „Pretty Woman“ trug die Schauspielerin als Prostituierte, die sich in einen reichen Geschäftsmann verliebt, hohe Lacklederstiefel. Daniela Krämer war damals 16 Jahre alt und gleich hin und weg. Die Stiefel, die wollte sie auch haben – und zog mit ihrer Oma los, die ihr ein Paar kaufte. „Das war so ein schöner Film, ich habe ihn mittlerweile über 100 Mal gesehen.“ Das hatte Langzeitwirkung: 185 Schuhe – vor allem Stiefel und Pumps – hat die 34-Jährige heute in ihren Schränken. Und damit möchte sie nun Schuhkönigin werden, die wir in unserer Serie „Wer bietet mehr?“ suchen.

34-Jährige übernahm Statistenrollen in Talkshows

Die Rosenhügelerin arbeitet in der Promotion für Kosmetik und Kleidung. Eine Lehre zur Justizangestellten brach sie einst ab. „Ich wollte gerne selbstständig arbeiten.“

Die Ur-Gladbeckerin hat auch schon einige Fernsehauftritte hinter sich. In Talkshows wie der Oliver Geissen Show oder der Gerichtsshow von Barbara Salesch übernahm sie Statistenrollen. „Das passte damals gut wegen meiner Kleidung und den Stiefeln“, erzählt sie.

Großen Spaß machte es ihr, in andere Rollen zu schlüpfen. „Leider gibt es die Sendungen inzwischen nicht mehr“, bedauert die 34-Jährige.

Die ersten Pretty Woman-Stiefel gibt es heute längst nicht mehr – aufgetragen. „Das ist jetzt das achte oder neunte Paar der Stiefel“, sagt die Rosenhügelerin und hält die schwarzen Schuhe hoch, deren Schaft bis über die Knie reicht. Nur bei besonderen Anlässen wie Geburtstagen trägt sie die Schuhe. „Seit dem Film habe ich Gefallen an Lack und Leder.“

Daniela Krämer trägt, was ihr gefällt

Für einige Modelle musste sie richtig sparen, das teuerste Paar ist ein schwarzer Stiefel mit echten Swarovski-Steinen. 450 Euro zahlte die Gladbeckerin dafür. Ansonsten gibt sie in der Regel zwischen 200 und 300 Euro aus für ein Paar. Um Modetrends kümmert sie sich nicht. „Das ist mir total egal.“ Sie trägt, was ihr gefällt. „Für mich war schon die Schule wie ein Laufsteg.“

Daniela Krämer so, wie sie sich am wohlsten fühlt: umgeben von ihren Schuhen. Foto: Lutz von Staegmann
Daniela Krämer so, wie sie sich am wohlsten fühlt: umgeben von ihren Schuhen. Foto: Lutz von Staegmann © Lutz von Staegmann

Auf Ibiza, in Mailand und mittlerweile auch online aus Amerika kauft Krämer ihre Schuhe hauptsächlich. Wenn sie unterwegs ist, wird sie oft angesprochen, manche wollen ein Foto mit ihr machen. „Schön, dass die Leute merken, dass ich andere Schuhe trage“, findet Krämer. Nur zum Autofahren, wenn sie mal schnell in die Stadt springt, oder bei „komischem Pflaster, das die Absätze kaputt macht“, tauscht die 34-Jährige ihre Stiefel oder Pumps gegen flache Schuhe. Viele Paare hat sie bei ihrem Freund zwischengelagert, in ihrer Wohnung fehlt ihr einfach der Platz.

Zwei besondere Modelle stehen in einer Vitrine

Selbst in einer Vitrine in Daniela Krämers Bürozimmer stehen nicht nur Geschirr, Vasen oder Bilderrahmen, sondern – natürlich: Schuhe! Schwarz-silber mit viel Glitzer das eine Paar, mit Strass am Absatz das andere. „Die sind einfach zu schade für den Schrank.“ Laufen kann sie auf den besonders hohen Modellen ohnehin kaum. „Ich ziehe sie öfters an, wenn ich in meine Lieblingsdisco Prater nach Bochum gehe.“

In einer Vitrine bewahrt die 34-Jährige zwei besondere Stücke auf. „Für den Schuhschrank sind sie zu schade“, findet sie.
In einer Vitrine bewahrt die 34-Jährige zwei besondere Stücke auf. „Für den Schuhschrank sind sie zu schade“, findet sie. © Lutz von Staegmann

Dort kommt sie inzwischen rein, ohne Eintritt zu zahlen. „Weil ich so ausgefallene Kleidung und Schuhe trage.“ Auf speziellen Partys wie der Fetisch-Nacht arbeitet sie in der Groß-Disco. „Ich bekomme dann zum Beispiel einen Thron, auf dem ich sitze.“ Laufen muss sie in ihren High Heels dann also kaum.

„Extrem hohen Schuhe sammele ich am liebsten. Sie hat nicht jeder und ich fühle mich damit richtig wohl.“ Manche Exemplare kauft sie gleich doppelt. „Falls die Firma pleite geht und ich sie nicht nachkaufen kann, wenn sie aufgetragen sind.“ Ein Paar fehlt in ihrer Sammlung auf jeden Fall noch. Stiefel von Versace mit einer Spitze aus Eisen. In Kitzbühel sah sie ihre Traumschuhe einst bei einer Frau. „Ich fürchte aber, dass die aus einer früheren Saison waren, ich habe sie nirgendwo bekommen.“ Die Schuhe, die sie hat, pflegt Daniela Krämer regelmäßig mit Creme. „Sie sollen schließlich bis zum Lebensende halten.“