Gladbeck. . Die Arbeiten haben fast ein Jahr länger gedauert als geplant. Im Altbau in Gladbeck stießen die Arbeiter immer wieder auf „Überraschungen“.
Als Ende April 2017 die ersten Handwerker im Fritz-Lange-Haus anrückten, rechneten alle Beteiligten damit, dass die letzten ihre Sachen fünf Monate später zusammenpacken würden.
Aber wie das so ist bei einem Altbau: Im Zuge der Arbeiten tauchten immer wieder neue „Überraschungen“ auf. Die Folge: In der städtischen Immobilie an der Friedrichstraße, die von der Seniorenberatung, vom Seniorenbeirat, von der VHS und für viele Veranstaltungen im großen Saal genutzt wird, gehen immer noch Handwerker ein und aus. Aber jetzt ist das Ende in Sicht. Die Arbeiten zum Bau des Fahrstuhls auf der Rückseite des Gebäudes haben begonnen – der letzte Schritt auf dem Weg zur Barrierefreiheit.
Am Ende waren es 72000 Euro mehr
Energetische Sanierung
Nach den Umbauarbeiten in den oberen Etagen hat das gesamte Sachgebiet Senioren, Behinderte und freiwilliges Engagement der Stadtverwaltung jetzt Platz im Fritz-Lange-Haus.
Architekt Hans Rau betont, dass nach Abschluss der energetischen Sanierung „für ein Altgebäude alles auf dem Stand der Technik“ sei.
808000 Euro hatte das städtische Amt für Immobilienwirtschaft für den barrierefreien Umbau und die energetische Sanierung des Gebäudes ursprünglich veranschlagt. Am Ende werden es 72000 Euro mehr sein, 80 Prozent davon bezahlt das Land. Hinzu kommen 60000 Euro aus der Stadtkasse für Umbauten im Bereich des Volkshochschultraktes.
Die Mehrkosten und der Zeitverzug kommen nicht von ungefähr. Erst nach Baubeginn traten erhebliche Mängel vor allem beim Brandschutz und bei der Statik zu Tage. „Die Holzkonstruktionen in den Decken beispielsweise waren morsch oder gebrochen, Stahlkonstruktionen und teilweise komplett neue Decken mussten eingezogen werden“, berichtete „Hausherr“ Ulrich Hauska, Chef der Seniorenberatung.
Es gab auch Probleme mit Handwerkern
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„Renovierungen im Bestand sind ohnehin immer eine besondere Herausforderung“, ergänzte Hans Rau, Seniorchef des Architekturbüros Rau aus Dortmund, „besonders wenn die Arbeiten bei laufendem Betrieb erledigt werden müssen.“ Hinzu kamen Probleme mit Handwerkern. Hauska: „Wegen des Baubooms war es ohnehin schwierig, Betriebe zu finden, und die waren dann oft so ausgelastet, dass sie Termine und Absprachen nicht eingehalten konnten.“
Trotz aller Probleme ist mittlerweile vieles geschafft. Die energetische Sanierung des Gebäudes ist abgeschlossen: Die Fenster und die Heizungsanlage sind komplett erneuert, Dach und Keller gedämmt worden. Fertig sind auch neue Büros für die Seniorenberatung und für die VHS.
Zum Haupteingang führt jetzt eine Rampe
In Sachen Barrierefreiheit hat sich eine ganze Menge getan. Zum Haupteingang führt jetzt eine (wenn auch noch provisorische) Rampe, die Menschen mit Rollatoren den Zugang erheblich erleichtert. Die Türen öffnen sich mit Hilde von Tastschaltern automatisch. Im Saal wurde eine Induktionsspule mit Verstärkeranlage in den Boden eingebaut, damit Hörgeschädigte den Beiträgen bei Veranstaltungen besser folgen können. Im Obergeschoss gibt es eine zusätzliche Behinderten-Toilette. Sehbehinderte werden dort künftig vom Fahrstuhl aus an Geländern zu den einzelnen Räumen geleitet.
Nur der Fahrstuhl fehlt noch, mit dem alle Geschosse im Gebäude erreichbar sind. Und jetzt sind alle optimistisch, dass die letzten Handwerker im August endlich ihre Sachen zusammenpacken.