Gladbeck. . Beim 26. Jazzworkshop in der Städtischen Musikschule trafen alte Bekannte aufeinander. Die meisten Teilnehmer sind „Wiederholungstäter“.
Wenn man die Musikschule am Bernskamp betritt, umhüllt einen meist eine Komposition aus verschiedensten Tönen: Instrumente, die gespielt werden, Gesänge oder das Schlagen von Trommeln. So auch während des Jazzworkshops, der am vergangenen Wochenende bereits zum 26. Mal stattfand.
Von Donnerstag bis Sonntag treffen sich rund 50 Jazzbegeisterte verschiedenen Alters, um gemeinsam ihrer Leidenschaft, der Jazzmusik, nachzugehen. Dabei sind im Übrigen rund 70 Prozent „Wiederholungstäter“.
Sie kennen einander und wissen bereits, wie der Workshop abläuft. Geprobt wird immer abwechselnd in verschiedenen Einheiten: auf eine Unterrichtseinheit folgt eine Bandprobe. Freitagsabends findet das Dozentenkonzert statt, in diesem Jahr in der Galerie Mundart. Mit dem traditionellen Konzert am Sonntag endet der Jazzworkshop.
Fünf Bassisten warten auf ihren Dozenten
Gerade ist Unterrichtszeit. In einem Raum haben sich die Bässe versammelt: ein Kontrabass, ein fünfsaitiger E-Kontrabass sowie drei E-Bässe warten mit ihren Musikern auf Jürgen Koopmann. Koopmann, der auch seit vielen Jahren in Gladbeck unterrichtet, ist einer von insgesamt neun Dozenten beim diesjährigen Jazzworkshop.
Neu dabei ist in diesem Jahr der Dozent für Klavier, Igor Zawadski. Nur ein paar Räume weiter sitzt er am Flügel, um ihn herum stehen sechs Männer und versuchen, sich alles zu merken, was Zawadski ihnen rät. „Wir lernen die Harmonisierung dieses Klavierstücks“, verrät Ulrich, einer der Klavierspieler, und zeigt dabei auf die Noten zu „Doxy“, einem typischen Jazzstück. Ulrich spielt seit mehr als 40 Jahren Klavier, kommt aus Gelsenkirchen und ist das erste Mal beim Jazzworkshop dabei.
Teilnehmer müssen keine Profis sein
Viel musikalische Vorerfahrung ist für die Teilnahme am Jazzworkshop gar nicht notwendig. „Man sollte die Grundlagen des Instruments beherrschen“, erklärt Organisator Martin Greif, „aber vor allem sollen die Teilnehmer Spaß an Jazzmusik haben.“
Damit es auch für die alten Hasen des Workshops nicht langweilig wird, gibt es in diesem Jahr erstmalig eine Improvisations-Klasse. Hier legt Dozent Christian Kappe ein besonderes Augenmerk darauf, dass die Musiker lernen, nach Gehör und vorgegebenen Akkorden eine vollständige Melodie richtig zu erfassen. Weil das gar nicht so einfach ist, muss Kappe seinen Kurs etwas motivieren. „Wir wollen doch alle dasselbe. Wir wollen, dass Musik schöner gespielt wird“, sagt er.
Das Konzept des Jazzworkshops scheint aufzugehen. „Bevor wir mit der Werbung angefangen haben, hatten wir schon 40 feste Anmeldungen für den Workshops“, erzählt Martin Greif. Was es im kommenden Jahr an Angeboten für den Workshop geben wird, ist noch nicht klar. Dass es ein großes Wiedersehen wird, allerdings schon.