Gladbeck. . Westdeutsche Spenderzentrale und DRK hatten zu einer Typisierungsaktion für Holger Pawlicki aufgerufen. 42-Jähriger liegt derzeit im Klinik.

Viele Menschen sind am Montag in die Stadthalle gekommen, um dem krebskranken Holger Pawlicki zu helfen. Eine Stammzellenspende ist die letzte Chance für den Gladbecker, der um sein Leben kämpft. Die Westdeutsche Spenderzentrale (WSZE) und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hatten daher zu einer gemeinsamen Typisierungsaktion in der Stadthalle aufgerufen.

Auch einige Bekannte und Freunde des Gladbeckers kamen, um sich typisieren zu lassen, darunter Felix Engel. „Holger ist ein ehemaliger Mitschüler von mir“, sagte er. Über einen Bekannten hatte er von der Aktion gelesen und kam aus Dinslaken in seine alte Heimat. „Das ist selbstverständlich für mich. Wenn ich auf diese Weise ein Leben retten kann, ist es das mindeste, das ich tun kann.“

Termin war schon lange im Kalender vorgemerkt

Der Termin war schon lange in seinem Kalender vorgemerkt. „Ich könnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, wenn Holger sterben würde und ich nicht einmal versucht hätte zu helfen.“

Die Blutspender und Teilnehmer der Typisierungsaktion mussten sich zunächst einmal registrieren lassen.
Die Blutspender und Teilnehmer der Typisierungsaktion mussten sich zunächst einmal registrieren lassen. © Michael Korte

Auch Saskia Goetzke und Madeline Bergmann waren gekommen, um dem 42-Jährigen etwas Hoffnung zu geben. „Mit der Schwammspitze des Spatels müssen Sie nun zehn Mal in der Wangentasche kratzen“, gab Karin Gebhardt von der WSZE den jungen Frauen die Anweisung. Anschließend klebte die Spenderbetreuerin einen Barcode auf den Spatel, damit die Abstriche nicht vertauscht werden können. Die Typisierung ist entweder über den Abstrich der Mundschleimhaut oder über eine Blutspende möglich.

Patientenbezogene Typisierungen ziehen die meisten Menschen an

„Bei patientenbezogenen Typisierungen kommen immer die meisten Menschen. Schließlich hat man dann ein Bild von der Person“, sagte Gebhardt zu der großen Resonanz. Dennoch: „Als Spender für einen Erkrankten in Frage zu kommen, das ist wie ein Sechser im Lotto.“

Auch finanzielle Unterstützer gesucht

Die Typisierung ist Voraussetzung für die Aufnahme in die Datei der WSZE und braucht neben Freiwilligen zur Typisierung auch finanzielle Unterstützung.

Zur Abdeckung der Laborkosten, die nicht von den Krankenkassen bezahlt wird, benötigt die WSZE daher Spendengelder.

Spenden-Konto bei der Sparkasse Hagen, IBAN DE37 4505 0001 0100 2004 00

Zumindest versuchen, ein Leben zu retten, wollte am Montag auch die 21-jährige Stefanie Fortmann. „Die Geschichte hat mich berührt. Ich möchte das Gefühl haben, etwas zu tun“, sagte sie, während sie darauf wartete, den Abstrich ihrer Mundschleimhaut abgeben zu können.

Sabrina Reips (21) war ebenfalls da um zu helfen. „Ich bin auch Organspenderin. Ein Ausweis mehr oder weniger fällt da nicht auf.“

Pawlicki kämpft derzeit mit den Nebenwirkungen der Chemo

Holger Pawlicki konnte bei der für ihn organisierten Aktion von DRK und WSZE hingegen nicht dabei sein. Er liegt im Krankenhaus. „Mein Mann hat im Moment sehr mit den Nebenwirkungen der Chemo zu kämpfen“, sagte Sabrina Pawlicki, die gemeinsam mit Tochter Jolina in die Stadthalle gekommen war.

Die Ehefrau des Erkrankten nutzte auch gleich die Gelegenheit, um sich selbst typisieren zu lassen. „Vielleicht hilft es jemandem, wenn auch nicht unbedingt meinem Mann.“