Gladbeck. . Aktion für den an Krebs erkrankten Holger Pawlicki ist am 9. April geplant. Eine Stammzellenspende ist die letzte Chance für den Familienvater.
Holger Pawlickis letzte Chance ist eine Stammzellenspende. Der 42-Jährige hat Krebs, Chemotherapien schlugen bislang nicht an. Um die Krankheit zu besiegen, ist er auf Hilfe angewiesen. „Alleine schaffe ich es nicht mehr“, hatte er noch Ende März gesagt, als die WAZ den Gladbecker zum ersten Mal besuchte.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) möchte dem Familienvater auf der Suche nach einem geeigneten Stammzellenspender helfen und hat daher für den nächsten Blutspendetermin gemeinsam mit der Westdeutschen Spenderzentrale eine Typisierungsaktion organisiert. „Wir wollen vor Ort ein Zeichen setzen und hoffen, dem Gladbecker helfen zu können“, sagt DRK-Vorsitzender Wilhelm Walter. Kommenden Montag, 9. April, können sich Bürger in der Stadthalle an der Friedrichstraße 53 in der Zeit von 14 Uhr bis 19 Uhr typisieren lassen.
Im Moment liegt Holger Pawlicki im Krankenhaus
Seit vergangener Woche liegt Holger Pawlicki wieder im Krankenhaus, bekommt eine Chemo. „Ich kämpfe mit den Nebenwirkungen, es geht mir nicht so gut“, sagt der Gladbecker als die WAZ ihn am Dienstag telefonisch erreicht.
Typisieren lassen können sich Gesunde ab 18 Jahren
Jeder gesunde Mensch ab 18 Jahren kann sich typisieren lassen. Nach oben hin gibt es Altersgrenzen. Die Aufnahme in die Datei der Westdeutschen Spenderzentrale (WSZE) ist bis 55 Jahren möglich.
„Es gibt aber auch Ausnahmen. Etwa bei Familienspenden gelten die Altersgrenzen nicht“, sagt Angela Timmermann von der WSZE.
Wie lange ein Mensch spenden kann, hänge etwa auch vom Gesundheitszustand des Spenders ab.
Wie lange er noch im Krankenhaus bleiben wird und ob er am Montag bei der großen Typisierungsaktion dabei sein kann, weiß er noch nicht. „Das kommt auf meine Blutwerte an“, sagt Pawlicki, der an einer seltenen Art von Lymphdrüsenkrebs erkrankt ist. Behandelt wird sie wie Leukämie.
Viele Freunde und Bekannte sind schon typisiert
Auf jeden Fall seine Frau, andere Familienmitglieder und Freunde wollen dann aber in die Stadthalle kommen. „Viele meiner Freunde und Bekannte sind schon typisiert, einige wollen sich dann auch typisieren lassen“, sagt Pawlicki.
Die Aktion kann nicht nur dem 42-Jährigen helfen, sondern auch für andere Erkrankte könnte ein passender Spender gefunden werden. „Alle Spender, die für mich nicht in Frage kommen, können aber bei jemand anderem passen“, sagt Holger Pawlicki.
Zwei Möglichkeiten für die Stammzellenspende
Die Typisierung potenzieller Spender erfolgt zunächst einmal über einen Abstrich in der Mundschleimhaut oder eine Blutabnahme. Dann wird geschaut, ob die Gewebemerkmale mit einem Patienten möglichst übereinstimmen.
Ist ein passender Spender für einen Patienten gefunden, werden bei ihm entweder Stammzellen durch Punktion des Beckens unter Vollnarkose genommen oder die Stammzellen über Venenblut übertragen. Mit einem Medikament, das zweimal täglich unter die Haut gespritzt wird, wird dabei zuvor die Zahl der Stammzellen erhöht. In der Regel hat der Spender die Wahl zwischen den beiden Möglichkeiten. Vor dem Eingriff klärt ein Arzt den Spender noch einmal auf und untersucht ihn.
Familienvater hofft, dass viele Menschen kommen
Der Vater der sechsjährigen Jolina ist gespannt auf die Aktion des DRK am 9. April, hofft, dass viele kommen werden, die sich typisieren lassen wollen. Und, dass auch für ihn ein passender Spender gefunden wird. „Die Hoffnung gebe ich nicht auf.“
>>>> Ehefrau möchte ein Mutmach-Buch zum Geburtstag ihres Mannes gemeinsam mit Gladbeckern gestalten
Sandra Pawlicki unterstützt ihren Mann wo sie nur kann. Für seinen Geburtstag am 18. April plant sie eine besondere Überraschung: „Ich möchte ein Mutmach-Buch gestalten und würde mich freuen, wenn sich Gladbecker daran beteiligen.“ Ihr Mann soll so sehen, dass die Menschen an ihn denken. In sozialen Netzwerken wie Facebook, in denen der erste WAZ-Artikel über Holger Pawlicki geteilt wurde, hatte die Familie viele Genesungswünsche bekommen. „Auch von Menschen, die wir überhaupt nicht kennen – das war toll.“
Bei der Typisierungsaktion am 9. April in der Stadthalle möchte Sandra Pawlicki Blätter und Stifte bereit legen, die die Gladbecker dann nach ihren Vorstellungen gestalten können.
Wer bei der Typisierungsaktion nicht dabei sein kann, trotzdem an dem Mutmach-Buch für Holger Pawlicki mitarbeiten möchte, kann ein gestaltetes DIN A 4- Blatt bis zum 16. April in unserer Redaktion, Horster Straße 10, abgeben.