GLADBECK. . ZBG-Grünexperte Bernhard Schregel legte im Betriebsausschuss Bilanz vor: 265 zerstörte und defekte Bäume gehen auf das Konto von „Friederike“.
265 beschädigte Bäume gehen auf das Konto der wütenden „Friederike“ am 18. Januar. Diese Bilanz zog Bernhard Schregel im Betriebsausschuss ZBG. Der Grün-Experte beim Zentralen Betriebshof Gladbeck bezifferte den Gesamtschaden für den Baumbestand auf insgesamt 70 000 bis 80 000 Euro. Beim Orkan Kyrill im Januar 2007 habe es sich um 400 000 Euro gehandelt, verglich Schregel.
Fällung wegen Kronenausbrüchen
Auch wenn „Friederike“ weniger stark tobte und in Gladbeck keine Menschen verletzt oder gar getötet wurden, ist die Liste der angerichteten Schäden am Baumbestand lang. Eine Silberlinde am Bahnhof-West: weg. Eine Robinie an der Möllerstraße: weg.
Auch interessant
Etliche Säulenpappeln auf der Insel zwischen den Brillenteichen in Wittringen: weg. An der Bülser Straße riss eine umgestürzte Platane den Gehweg auf. An der Kurt-Schumacher-Straße fällte „Friederike“ eine Eiche, die auf weitere Bäume fiel und diese beschädigte. An der Konrad-Adenauer-Allee – eine Landesstraße, die nicht in den Zuständigkeitsbereich der Stadt fällt – gingen sechs Linden zu Bruch. Die Liste ließe sich fortsetzen . . .
Robinien sollen nach und nach weg
Diese Bäume, so Bernhard Schregel, ersetze der ZBG durch „sturmerprobte“ Arten. Solche „Riesen wie eine Silberlinde“ sollen ebenso nicht mehr in Gladbeck Wurzeln schlagen wie Robinien. Mit Letzteren „haben wir miserable Erfahrungen gemacht“. Schregel: „Die Robinien nehmen wir nach und nach weg.“ Andere, robustere Arten würden an ihren Platz gesetzt.
109 Bäume in Wäldern getroffen
Nicht ersetzt werden die 55 Bäume, die „Friederike“ in Parks und Grünanlagen vernichtet hat. „Alle Friedhöfe hat’s erwischt,“ berichtete Schregel. In Wäldern seien 109 Bäume getroffen worden, darunter Buchen und Eichen. Das Holz werde verkauft.
„Friederike“ hinterließ auch zahlreiche Kronenausbrüche, die laut ZBG eine Fällung der betroffenen Bäume erforderlich machen. 24 stehen beispielsweise für den Waldbereich auf der Schadensliste; in 15 Fällen befinden sich die Standorte auf Friedhöfen, acht Mal in Parks. 25 Kronenausbrüche wurden auf privaten Grundstücken registriert. SPD-Ratsherr Ulrich Unland wollte von Schregel wissen, ob es in Gladbeck Bezirke gebe, die besonders häufig von Stürmen getroffen werden. Antwort: „Es erwischt uns immer an der höchsten Stelle, und das ist die Konrad-Adenauer-Allee.“ Doch vorhersagen lasse sich nicht, wo ein Unwetter zuschlage. So habe es schon ein Windhose in Brauck gegeben; das Tief „Ludger“ tobte in Zweckel. Entscheidende Auswirkungen auf die Stärke eines Sturms haben auch Windrichtung und Zustand der Bäume – Belaubung ja oder nein.
>> AUFSTELLUNG DER KOSTEN
Bernhard Schregel legte dem Betriebsausschuss eine Aufstellung der Kosten vor, die Sturm „Friederike“ verursacht hat.
So schlagen Arbeitsstunden mit rund 20 300 Euro zu Buche. Weitere Posten sind unter anderem: Fahrzeuge/Geräte (etwa 3300 Euro), offene Aufträge (16 000 Euro), Nachpflege (15 000 Euro), Aufräumen/Schnitt (6000 Euro).
Bernhard Schregel: „Summa summarum liegen wir weit unterhalb der Schäden bei ,Ela’.“