Gladbeck. Bislang 130 umgeworfenen Bäume im Stadtgebiet gezählt. Teilsperrung der Konrad-Adenauer-Alle dauert voraussichtlich bis Sonntagabend

Das laute Knattern von Motorsägen war am Freitag an vielen Stellen im Stadtgebiet hörbares Zeichen dafür, dass die Auswirkungen von Orkantief „Friederike“ noch längst nicht alle abgearbeitet sind. Trupps der Grünflächenunterhaltung des Zentralen Betriebshofes der Stadt zersägten, räumten und transportierten umgestürzte Bäume ab, oder entfernten gebrochene Äste aus Baumkronen. Andauern wird auch noch die Vollsperrung der Konrad-Adenauer-Allee zwischen Lange Straße und Feldhauser Straße, die voraussichtlich erst am Sonntagabend aufgehoben wird.

Die Konrad-Adenauer-Allee ist zwischen Lange- und Feldhauser Straße noch gesperrt, da hier die Arbeiten zur Gefahrenbeseitigung noch andauern.
Die Konrad-Adenauer-Allee ist zwischen Lange- und Feldhauser Straße noch gesperrt, da hier die Arbeiten zur Gefahrenbeseitigung noch andauern.

„Unser Ziel ist es, bis dahin alle Gefahren in den Baumkronen zu beseitigen, um die Landesstraße wieder für den Verkehr frei geben zu können“, so Ulrich Benner, Leiter der zuständigen Autobahnmeisterei Gelsenkirchen vom Landesbetrieb Straßen NRW. Die quer über die Straße gestürzte Silberlinde sei zwar bereits, wie andere umgestürzte Bäume im Bereich des Baumarktes, bei Seite geräumt , „aber viele gebrochene Äste müssen mit dem Hubsteiger in aufwändiger Arbeit noch aus den Baumkronen entfernt werden“, so der Experte.

Spezialgerät am Freibad im Einsatz

Die mächtigen Alleebäume waren erst in jüngster Zeit umfangreich ausgedünnt worden. Die Kronen boten dem Wind zudem weniger Widerstand, da sie ja zurzeit kein Laub tragen. Warum die mächtigen Bäume trotzdem umgeworfen wurden? Brenners simple Antwort: „Wenn Orkanböen mit aller Wucht und Spitzengeschwindigkeiten von 140 Stundenkilometern partiell auftreffen, kann dem auch der gesündeste Baum nicht standhalten.“

Staunende Passanten: Auch am Spielplatz Kurt-Schumacher-Straße in Rentfort-Nord konnte ein großer Baum den Orkanböen nicht Stand halten und ist auf das Dach des angrenzenden Wohnhauses gestürzt.
Staunende Passanten: Auch am Spielplatz Kurt-Schumacher-Straße in Rentfort-Nord konnte ein großer Baum den Orkanböen nicht Stand halten und ist auf das Dach des angrenzenden Wohnhauses gestürzt. © Lutz von Staegmann

Das ist auch am Freibad noch gut zu sehen. Hier war am Donnerstag eine mächtige Silberlinde auf die B 224 gestürzt. Deren Krone wurde schnell abgesägt, damit der Verkehr wieder fließen konnte. Der große Stamm lastet aber noch auf zwei Pappeln und muss von dort entfernt werden. Das passiert am Samstag mit Hilfe von schwerem Spezialgerät der beauftragten Gladbecker Firma Engbers.

Noch nicht alle entlegeneren Baumbestände kontrolliert

„Rund 130 vom Sturm umgeworfene Bäume im Stadtgebiet“ hatte Bernhard Schregel, Leiter der ZBG-Grünflächenunterhaltung im Stadtgebiet inklusive der Waldflächen bis Freitag gezählt. „Noch weitere werden hinzukommen, da wir noch nicht alle entlegeneren Baumbestände kontrolliert haben.“

Donnerstag-Müll wird Samstag abgeholt

Die Müllabfuhr in den Stadtbezirken, die am Donnerstag durch den Orkan nicht angefahren werden konnten, wird am Samstag ab 7 Uhr für Restabfallbehälter, Biotonnen, Sperrmüll und Tannenbäume nachgeholt.

Sturmschäden am Fahrzeug durch herabstürzende Bäume, Äste oder andere Gegenstände werden durch die Auto-Teilkaskoversicherung abgedeckt. Das teilt der ADAC mit.

Die Gefahrenbeseitigung neben Straßen und Gehwegen in frequentierten Bereichen sei zunächst das Hauptziel gewesen. So dass alle drei Friedhöfe wieder gefahrlos betreten werden können, ebenso Spielplätze, Schulhöfe und Kindergartenfreiflächen. Der Wittringer Wald wie alle weiteren Waldgebiete bleiben in Absprache mit dem Forstamt noch bis zum Monatsende gesperrt, hier müssen die öffentlichen Spazierwege noch abgesichert werden.

Bürgermeister Ulrich Roland bedankt sich bei allen Helfern, „besonders bei Feuerwehr, Freiwilliger Feuerwehr, ZBG und allen anderen Dienststellen, die uns durch diese schwierige Wetterlage geholfen haben und weiter die Schäden abarbeiten werden“.