Gladbeck. Der Sportverein FSM Gladbeck hatte auf Türkisch zur Familiennacht geladen. CDU und Junge Union fordern klares Bekenntnis zur deutschen Sprache.
Wollen sich die Fußballer vom Verein FSM Gladbeck wirklich integrieren? Diese Frage stellen die Junge Union (JU) und der Ortsverein der CDU Gladbeck-Süd. Die Politiker Robert Ernst (JU) und Karsten Krügerke kritisieren ein Plakat, mit dem die „Freie Sportmannschaft“ für eine „Familiennacht“ (Aile Gecesi) am 2. Februar wirbt – auf türkisch, ohne deutsche Übersetzung.
Der Verein mit vorrangig türkisch-stämmigen Mitgliedern ist schon öfter in die Kritik geraten, beispielsweise, als Anhänger bei der Hallen-Fußball-Stadtmeisterschaft im vergangenen Jahr unter lautem Gesang die türkische Flagge gehisst und eine derart aggressive Stimmung verbreitet hatten, dass es letztendlich zum Abbruch des Finales kam.
Nationalflaggen und Symbole müssen genehmigt werden
Der Eklat hatte auch politische Folgen. Eine Hallenmeisterschaft wird in diesem Jahr nicht ausgetragen, und der Sportausschuss beschloss: nationale Flaggen und Symbole sind auf städtischen Sportanlagen nur mit ausdrücklicher Genehmigung erlaubt.
Dass FSM zum Vereinsfest nur in türkischer Sprache einlud und deutschsprachige Gäste offenbar nicht einplante, lässt die Kommunalpolitiker Ernst und Krügerke an deren Integrationswillen zweifeln – sowie am Integrationswillen der türkischen „Community“. „Wer Teil der Gesellschaft werden möchte, der sollte und muss damit beginnen, sich endlich zur deutschen Sprache zu bekennen und künftig dies auch in der Öffentlichkeit zu vertreten.“
FSM: Es handelte sich um eine interne Feier
Das findet FSM-Sprecher Musa Colak eigentlich auch – zum Nachbarschaftsfest 2017 habe der Verein alle Plakate auf Deutsch betextet, damit auch alle Nachbarn die Einladung verstünden. Bei der nun in die Kritik geratenen Familiennacht habe es sich um eine recht spontane interne Veranstaltung für die 160 aktiven Spieler, deren Familien und Sponsoren gehandelt.
„Einlass, Programm und Vorkasse – mehr stand da nicht drauf“, sagt er, und betont gleichzeitig, die Sprachwahl sei keinesfalls diskriminierend gemeint gewesen. Der Vereinsvorstand setze sich intensiv mit dem Thema Integration auseinander. Dazu gehöre das klare Bekenntnis gegen Rassismus, und im Nachgang zur Stadtmeisterschaft auch ein Fanprojekt, in dem klare Regeln formuliert worden seien, die auch umgesetzt würden.