Gladbeck. . Der Sportausschuss in Gladbeck hat sich mit den Vorfällen bei der Hallenstadtmeisterschaft befasst. Der Klub FSM beantwortete nicht alle Fragen.

Der Sportausschuss hat die Vorkommnisse und Gewaltdelikte anlässlich der Hallenfußball-Stadtmeisterschaften im vergangenen Januar einstimmig aufs Schärfste verurteilt. Vor diesem Hintergrund beschlossen die Sportpolitiker einen vier Punkte umfassenden Maßnahmenkatalog.

Erstens sind die durch Gewaltdelikte auffällig gewordenen Vereine FSM Gladbeck, SV Zweckel und Adler Ellinghorst aufgefordert, der Stadt, dem Stadtsportverband und dem Fußballkreis 12 darzulegen, welche gewaltpräventiven Maßnahmen der jeweilige Klub eingeleitet beziehungsweise umgesetzt hat.

Vereinen droht der Entzug der Spielstätten

Zweitens wird die Sportverwaltung den betroffenen Vereinen deutliche Konsequenzen unter Bezugnahme auf die unterzeichnete Gewaltverzichtserklärung aufzeigen, wie z. B. den möglichen Entzug der Spielstätten.

Drittens sind nationale Flaggen/Fahnen und entsprechende Symbole auf städtischen Sportanlagen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Stadt Gladbeck erlaubt.

Diskussion dauert knapp 90 Minuten lang

Viertens wird die Verwaltung dem Sportausschuss zu den aufgeführten Themen fortlaufend berichten.

Bevor die Sportpolitiker über diesen Maßnahmenkatalog abstimmten, hatten sie rund 90 Minuten lang über die Vorfälle bei den Stadtmeisterschaften diskutiert, insbesondere mit drei Vertretern des Vereins FSM Gladbeck, aus dessen Fanblock beim Finale Gegenstände aufs Feld und in Richtung Schiedsrichter geworfen worden waren. Das hatte zum Abbruch der Titelkämpfe geführt.

Omlor, Rymann und Ernst haben einige Fragen

Dass während der Meisterschaft eine große türkische Fahne gezeigt und sie später zu „Türkiye, Türkiye“-Rufen vor ein Tor gehängt wurde, war laut Sportdezernent Rainer Weichelt ein „Novum für eine Gladbecker Stadtmeisterschaft“. „Es sind deshalb eine Menge Fragen aufgetaucht“, so Weichelt.

Sowohl Klaus Omlor (SPD) als auch Dieter Rymann und Robert Ernst (beide CDU) interessierten sich zum einen für den Vereinsnamen und zum anderen für die Anzahl der Gewaltdelikte mit Beteiligung von FSM-Mannschaften seit Gründung des Klubs im Jahre 2015.

SSV-Chef Hartmut Knappmann spricht Klartext

Letztere Frage blieb auch trotz Nachhakens unbeantwortet. „FSM heißt freie Sportmannschaft“, sagte FSM-Vorsitzender Mehmet Güntekin. Omlor schüttelt den Kopf: „Das glaube ich nicht, Sie erzählen mir einen vom Pferd.“ Er zitierte die Stellungnahme eines FSM-Vorstandsmitglieds, wonach das Kürzel für Fatih Sultan Mehmet (das ist der Eroberer des damals christlichen Konstantinopel) steht.

Hartmut Knappmann, Vorsitzender des Stadtsportverbandes (SSV), platzte schließlich der Kragen. „Ihr Verhalten“, so Knappmann, der damit vor allem Güntekins Behauptung meinte, Bürgermeister Ulrich Roland habe eine „Lynch-Kampagne“ angezettelt, „war ungehörig, unverschämt und unsportlich. Ich erwarte eine offizielle Entschuldigung für das, was da passiert ist.“

Das tat schließlich Hasan Yanik, ein weiteres Vorstandsmitglied von FSM, im Namen seines Vereins.