Gladbeck. Bochumer Comedian unterhält sein Publikum im Lesecafé der Stadtbücherei mit einer Mischung aus Comedy und Kabarett aus dem Programm „Luft nach oben“.

„I’m glad to be back“ – mit diesem und so manch anderem Wortspiel hatte der Bochumer Comedian Hennes Bender das Publikum schnell auf seiner Seite. „Luft nach oben“ heißt das Programm, mit dem er Samstagabend im ausverkauften Lesecafé der Stadtbücherei Gladbeck auftrat.

Büchereileiter Uwe von der Weppen musste dieses Mal auf seine übliche Begrüßung bei der Intermezzo-Reihe verzichten, nahm es jedoch sportlich: „Bender hat mir gesagt, er wolle nur kurz proben, wie es mit dem Licht klappt – und dann hat er sofort losgelegt.“

Bender mag Interaktion mit dem Publikum

Zweifellos ist eine der großen Stärken des schlagfertigen Comedians die Interaktion mit dem Publikum. Er fragt, ob es denn in Gladbeck das Maxus, das Jugend- und Kulturhaus der Falken, noch gebe, und die Zuschauer erfahren, dass er dort seine ersten Bühnenauftritte hatte. Bender „bedauert“ einen jungen Mann, der Germanistik und evangelische Theologie auf Lehramt studiert, um dann aus vollem Herzen zu konstatieren: „Bin ich froh, dass dieses Sch. . .Luther-Jahr vorbei ist .“

Hennes Bender bietet mit seinem Programm einen Mix aus Comedy- und Kabarettelementen, spießt Alltagssituationen auf, erzählt aus seinem Eheleben, in dem er stets auf „Deeskalation“ bedacht sei, und sinniert über das Alter, feiert er doch im kommenden Jahr seinen 50. Geburtstag.

Er glaube, dass alle, die die 50 überschritten, einen Brief bekämen, in dem sie aufgefordert würden, ab sofort nur noch „Funktionskleidung“ zu kaufen. Er habe Alpträume davon, demnächst in Beige herumlaufen zu müssen.

Bender nimmt die Kölner aufs Korn

Bender ist vielseitig: Manchmal ganz und gar Ruhrgebietskind – was ihm jeder abnimmt – und dann wieder mindestens so glaubwürdig dialektal in Berlin, Hamburg, München oder Köln unterwegs: „Die Kölner lassen keinen allein. Dieser Satz stimmt, man hat vor ihnen keine Ruhe.“

Eines seiner Lieblingsprojekte ist die „Tour de Ruhr“, eine Ruhrpott-Ausgabe von Asterix und Obelix, die er im Auftrag des französischen Verlages entwickelt hat. Bender hält ein Bild von Obelix hoch: „In blau-weißer Buxe nach Tremonia (Dortmund)? Ob das wohl gut geht?“

Er kann auch politisch, spricht über Donald Trump und die AfD: „Ich bin froh, dass die in den Bundestag gewählt worden sind, da weiß man wenigstens, wo sie sind“, um anschließend seine Position klar zu stellen: „Ich bin kein Nationalist, wenn’s hoch kommt bin ich Lokalpatriot.“

Die Pause ist für Bender keine – er kommuniziert mit dem Publikum, gibt Autogramme und lässt sich fotografieren. „Ein Typ von uns“, sagt ein junger Mann anerkennend, und ein älteres Ehepaar, das zum ersten Mal dabei ist, will sich sofort den Asterix kaufen. Es gab viel zu lachen an diesem Abend und das ist Benders Ziel: „Zwei Stunden Unterhaltung. Ich habe keine Botschaft, ich bin nicht die Schweiz.“ Und auf die Frage, was die Leute denn nach so einem Abend „mitnehmen“ sollten, hat er eine einfache wie einleuchtende Antwort: „Ihre Jacken!“