1,62 Meter geballte Comedypower – Komiker Hennes Bender macht aus seiner Größe keinen Hehl. Wie auch? Sieht ja schließlich jeder. Auf der Bühne zeigt sich der Komiker gewohnt spontan, liebevoll hektisch und sympathisch cholerisch. Er ist ein „Hobbit auf Speed“ mit dem „Humor im Urin“ – so beschreibt ihn jedenfalls sein Kollege Tobias Mann im gesungenen Intro.
Mit seinen Comedy-Soloprogrammen ist er deutschlandweit auf Tournee. Neben seiner geringen Körpergröße – „Vor zwei Jahren war ich übrigens noch 1,63 groß. Der Schrumpfmoment ist also bei mir eingetreten“ – ist Hennes Benders Liebe für Science Fiction ein großes Thema. Der Comedian ist ein Nerd der ersten Stunde. Er war schon in „Star Wars“ verliebt, als dies noch nicht salonfähig war. Stilecht präsentiert er also seinen R2D2-Koffer, und freilich ziert ein Sturmtruppler (Stormtrooper) sein T-Shirt.
Am lustigsten wird es immer dann, wenn Hennes Bender von seiner erlangten „resignativen Reife“ abrückt – und doch noch einmal mit hochrotem Kopf und überschlagener Stimme zur Hochform aufläuft. Das TV-Shopping bekommt sein Fett weg, ebenso unsinnige Radiowerbungen – etwa „eine Bratwurst feiert Geburtstag“. Ein medizinischer Bericht über Benders Gesundheit ist der vorgezogene Höhepunkt an diesem Abend.
Die große Kunst der Imitation darf bei dem 47-jährigen Entertainer traditionell nicht fehlen: Der Künstler, der in Bochum als Hans-Günther Bender das Licht der Welt erblickte, glänzt mit einer „Hommage“ an die Band „Unheilig“. Er reiht mehrere Sprichwörter aneinander und singt sich um Kopf und Kragen. Und siehe da – auf dem neuen Album der Band ist tatsächlich ein Song mit Redewendungen zu finden. Bender, ein Nostradamus!
Selbstredend durfte auch die Stimmen-Imitation von Spongebob Schwammkopf nicht fehlen. Allein hierfür ist an diesem Abend wohl der eine oder andere Gast gekommen . . .
Großes Feuerwerk: das Finale
140 Minuten lang strapaziert der quirlige Lockenkopf die Lachmuskeln des Gladbecker Publikums. Stilecht „nerdig“ gibt sich Bender dabei, der nur beim politischen Kabarett etwas blass bleibt. Alles andere ist große Comedykunst, die dem einen oder anderen Lachtränen aus den Augen zaubert.
Besonders das Finale ist dabei ein Feuerwerk: Wer hat schließlich schon einmal einen Star-Wars-Sturmtruppler im Netzhemd mit stolzer und sichtbarer „Wohlstandsplautze“ zu „You can leave your hat on“ von Joe Cocker strippen sehen? Großes Kino!