Gladbeck. . Die Stadt gibt die Unterkunft für Flüchtlinge zum Jahresende auf. Ein Teil der dort untergebrachten Menschen zieht in Gebäude an der Talstraße.

  • Stadt gibt das Containerdorf am Linnerott in Butendorf auf, in dem derzeit noch 41 Flüchtlinge leben
  • Ein Teil von ihnen soll in ein von der Stadt angemietetes Gebäude an der Talstraße ziehen
  • Grund für die Entscheidung ist, dass nicht mehr so viele Flüchtlinge gekommen sind wie vermutet

Die Stadt gibt das Containerdorf am Linnerott in Butendorf auf. Die dort noch lebenden Flüchtlinge werden auf andere Unterkünfte verteilt, darunter die städtische Unterkunft an der Talstraße.

Das von der Stadt angemietete Gebäude auf dem Gelände der Zechen- und Hafenbahn sei frisch renoviert und könne nun bezogen werden. Den Vertrag für das Containerdorf hat die Stadt bereits zum Jahresende gekündigt.

41 Menschen wohnen derzeit noch am Linnerott. Der Platz war für maximal 100 Menschen ausgelegt. Die Container bleiben zunächst noch auf dem Gelände stehen, sollen aber „auf Sicht“ dort wegkommen.

Einsparungen von etwa 600 000 Euro jährlich

Bis zu 600 000 Euro jährlich spare die Stadt durch die Aufgabe des Container-Standorts und den Bezug der angemieteten festen Unterkunft. Und: „Wir sind aus der Notsituation raus. Das tut allen gut“, sagt Sozialdezernent Rainer Weichelt.

Dass die Container nicht mehr zur Unterbringung benötigt werden, hat einen einfachen Grund: „Die Flüchtlingszahlen haben sich nicht so rapide entwickelt, wie Ende vergangenen Jahres noch angenommen“, begründet Weichelt die Entscheidung.

Eigene Wohnungen bevorzugt

Seit Beginn der Flüchtlingskrise habe die Stadt versucht, die nach Gladbeck gekommenen Menschen in eigenen Wohnungen unterzubringen. „Wer in einer Wohnung lebt, wird in der Stadtgesellschaft ganz anders aufgefangen“, sagt Weichelt.

Diejenigen, die in zentrale Unterkünfte gekommen sind, seien zum Großteil alleinreisende Männer. „Diese in den Wohnungsmarkt zu vermitteln, ist schwierig“, sagt Thomas Andres, Abteilungsleiter Existenzsicherung und Wohnen im Sozialamt und stellvertretender Amtsleiter.

Es gibt „Puffer“ an Wohnplätzen

Die beiden weiteren Containerdörfer will die Stadt zunächst nicht aufgeben (siehe unten). „Wir wissen nicht, wie sich die Weltsituation entwickeln wird und brauchen einen Puffer“, so Weichelt. Die Erfahrung der vergangenen zweieinhalb Jahre habe gezeigt, dass es Wohnungsnotplätze geben müsse.

Der Umzug an die Talstraße stehe spätestens im Dezember an, sagt Andres. 63 Menschen könnten dort untergebracht werden. Die Unterkunft ist auch für Familien gedacht, die etwa nach einem Brand kurzzeitig obdachlos werden. „Das ist ein toller Standort. Zur Stadt haben es die Menschen nicht weit“, sagt Weichelt. Wie auch die übrigen Flüchtlingsunterkünfte wird das Gebäude an der Talstraße rund um die Uhr von einer Security-Firma bewacht.

>> WEITERE STANDORTE BLEIBEN

  • Neben dem Containerdorf in Butendorf betreibt die Stadt noch zwei weitere Containerdörfer: eines in Rentfort-Nord und eines an der Uhlandstraße. Diese beiden Standorte sollen erhalten bleiben.
  • Teile der Unterkunft an der Uhlandstraße werden derzeit vom Amt für Soziales und Wohnen als Büroräume genutzt. Ausschöpfend belegt ist keiner der bisherigen drei Containerdorf-Standorte.