Gladbeck. Das Ehepaar Kosevic stellte sich im Wirtschaftsförderungsausschuss vor. Bisher betreiben sie das Brauhaus Fischer in Essen.
- Goran und Marijana Kosevic stellten sich und ihre Konzept im Wirtschaftsförderungsausschuss vor
- Sie wollen in Wittringen ein Restaurant mit gutbürgerlicher Küche zu marktgerechten Preisen etablieren
- Anders als bisher wird die künftige Pachtsumme mehr in die Stadtkasse einbringen
Marijana (42) und Goran (42) Kosevic werden als neue Pächter ab 1. Janaur 2018 das Restaurant im Wasserschloss Wittringen übernehmen. Die Stadtverwaltung will den Pachtvertrag mit dem erfahrenen Gastronomen-Ehepaar schließen.
Dies teilte Bürgermeister Ulrich Roland gestern im Wirtschaftsförderungsausschuss mit, der wegen dieses einen Themas zu einer Sondersitzung zusammen gekommen war.
Zustimmen muss die Politik der Entscheidung zwar nicht – für die Stadt als Eigentümerin von Wittringen ist die Verpachtung des Restaurants laufendes Geschäft – aber wegen des großen öffentlichen Interesses an der Zukunft der „guten Stube Gladbecks“, so Roland, stellten sich die künftigen Pächter der Politik vor.
Betreiber des Brauhauses Fischer in Altenesssen
Die Gastronomen betreiben seit sieben Jahren das Brauhaus Fischer in Altenessen, hatten zuvor mehrere Restaurants gleichzeitig geführt. Mit der Übernahme des Wasserschlosses würden sie das Essener Haus aufgeben, erklärte Goran Kosevic, um sich ganz auf Wittringen konzentrieren zu können.
Er kündigte an, im Schloss eine gutbürgerliche Küche zu marktgerechten Preisen etablieren zu wollen. „Kalbsleber, Sauerbraten, Tafelspitz“ gehörten ebenso auf die Karte wie das klassische Schnitzel und Angebote für Familien mit Kindern. Die Schlossterrasse will er zum Biergarten mit Flair umgestalten, in dem es „auch Flammkuchen gibt“.
Das Trauzimmer soll barrierefrei erreichbar im Erdgeschoss sein
Das Trauzimmer im Schloss wird es weiter geben, allerdings soll es barrierefrei erreichbar im Erdgeschoss sein. Dies wurde im nicht öffentlichen Teil der Sitzung besprochen, ebenso wie Details zum Pachtvertrag dort Thema waren. Die Summe wird nicht genannt, man darf aber davon ausgehen, dass die Pacht für das Restaurant der Stadt künftig wesentlich mehr einbringen wird als es bisher der Fall war.
Der seit 33 Jahren andauernde Vertrag mit Pächter Peter Neumann, der 1984 zunächst mit dessen Vater Charly Neumann geschlossen worden war, beinhaltete eine „sehr, sehr moderate“ Zahlung, beschrieb der Bürgermeister.
Interessent Tempelmann, der für 30 Jahre pachten wollte, machte einen Rückzieher
Wie bekannt ist, hatte die Stadt den Vertrag mit Neumann nicht mehr verlängert, weil das Angebot in Wittringen nicht mehr den Ansprüchen genügte. Ein zunächst gefundener Interessent, der Dorstener Jürgen Tempelmann, der das gesamte Freizeitareal Wittringen entwickeln und einen 30-jährigen Pachtvertrag schließen wollte, machte einen Rückzieher, nachdem ihm wegen Kritik am Konzept, auch aus der Politik, nur ein zweijähriger Probevertrag angeboten wurde.