Gladbeck. . Verhandlungen mit der Ruhrstadt Stiftung über eine Verpachtung sind beendet. Jetzt geht es wieder nur noch um die Gastronomie im Schloss.
- Die Verhandlungen für eine Verpachtung an die Ruhrstadt Stiftung in Dorsten sind beendet
- Die Pläne des Investors Tempelmann für eine Attraktivitätssteigerung des Freizeitareals waren auf Kritik gestoßen
- Jetzt wird nur ein Pächter für das Restaurant im Schloss gesucht
Die ehrgeizigen Pläne zur Attraktivitätssteigerung der Freizeitanlage Wittringen sind erst einmal vom Tisch. Die Verhandlungen zwischen der Stadtverwaltung und der Ruhrstadt Stiftung aus Dorsten sind beendet. Das bestätigte Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck auf WAZ-Anfrage: „Der Vertrag über die große Lösung zum 1. Januar 2018 ist nicht zustande gekommen, und wir streben zur Zeit eine solche große Lösung auch nicht mehr an.“
Im Klartext: Jetzt geht es wieder „nur“ darum, einen neuen Pächter für die Gastronomie im Wasserschloss Wittringen zu finden. Der Vertrag mit Peter Neumann läuft bekanntlich Ende dieses Jahres aus und ist nicht verlängert worden. Breßer-Barnebeck ist zuversichtlich, dass der Nachfolger Anfang 2018 starten kann. „Wir führen sehr gute Gespräche mit einem renommierten Gastronomen aus der Region.“ Er biete eine gut bürgerliche Küche, in der Qualität und Preis-Leistungsverhältnis stimmten, sei bodenständig, könne ausgezeichnete Referenzen vorweisen und genieße einen guten Ruf.
Martin Plischek: Die „Perle der Region“ werde nicht ausgeschöpft
Alles zurück auf Null also; denn genauso klang es aus dem Rathaus Anfang dieses Jahres, als bekannt wurde, dass ein neuer Pächter für das Restaurant im Schloss gesucht wurde. Ein paar Monate später dann präsentierte die Verwaltung plötzlich den Dorstener Unternehmer Jürgen Tempelmann mit seiner gemeinnützigen Ruhrstadt Stiftung und seinen Projektentwickler und Vermarkter Ralf Ehlert. Die wollten nicht nur einen neuen Pächter fürs Restaurant finden, sondern lieferten gleich Ideen für eine umfassende Aufwertung der Freizeitanlage Wittringen mit.
Das Potienzial dieser „Perle der Region“ mit Stadion, Freibad, Tennisplatz, Marathonbahn, Spielplatz, Vogelinsel, Museum und Ballonwiese sei nicht ausgeschöpft, sagte seinerzeit Martin Plischek, Leiter des städtischen Immobilienamtes. Und deshalb wollte Tempelmann, gemeinsam mit der Stadt, Entwicklungsmöglichkeiten für die gesamte Anlage erarbeiten.
Massiver Widerstand gegen die Pläne von Bürgern und aus der Politik
Auf ungeteilte Begeisterung stießen diese Pläne nicht in der Stadt. Kritik kam nicht nur aus dem politischen Raum, sondern auch aus der Bürgerschaft. Peter Breßer-Barnebeck: „Gegen massiven Widerstand sowohl am Konzept als auch insbesondere an der langen Laufzeit des Erbbaurechtsvertrages kann man eine solche Lösung nicht durchprügeln.“
Als Konsequenz aus dem Dilemma versuchte die Verwaltung, eine andere vertragliche Lösung mit der Stiftung zu erreichen: Die Laufzeit des Erbbaurechtsvertrags sollte zunächst einmal deutlich verkürzt werden – von einem Jahr bis zu zwei Jahren war die Rede. Offensichtlich ließ sich Jürgen Tempelmann dafür aber nicht begeistern. Breßer-Barnebeck: „Über eine solche kleine Lösung konnten wir keine Einigung erzielen.“
Vertrag mit dem derzeitigen Pächter wurde nicht verlängert
Der Vertrag zwischen der Stadt und dem derzeitigen Pächter des Restaurants im Wasserschloss Wittringen stammt aus dem Jahr 1984.
Damals übernahm Charly Neumann, die inzwischen verstorbene Schalke-Legende, die Gastronomie. Später übernahm sein Sohn Peter das Geschäft.
Den Vertrag mit ihm hat die Stadt nicht erneut verlängert, ihn allerdings am beschränkten Wettbewerbsverfahren für die Neuverpachtung beteiligt. Seine Pläne konnten offensichtlich nicht überzeugen.