Die Geschäftsfrau führt seit 20 Jahren ein Modegeschäft in der Innenstadt. Mit ihrer Geburtsstadt Gladbeck fühlt sie sich sehr verbunden.

  • Seit 20 Jahren in Gladback
  • Vater war Betriebsleiter bei Buschfort
  • Andrea Kronenberg fühlt sich ihrer Heimatstadt verbunden

Wenn Andrea Kronenberg von Gladbeck spricht, beginnen ihre Augen zu leuchten. Man merkt es an der Art, wie sie erzählt, an ihrer Mimik: Diese Stadt ist ihre Heimat, hier ist sie geboren, und hier will sie auch bleiben.

Das war der Unternehmerin immer schon klar, genau wie ihr Berufswunsch. „Als ich ein kleines Kind war, habe ich immer gesagt, dass ich einmal Wolle-Verkäuferin werden will“, erinnert sie sich und fügt lachend dazu: „Irgendwie bin ich das ja jetzt auch.“

Das Buschfort-Gelände war früher ihr Spielplatz

Dieser Berufswunsch kam nicht von ungefähr: Ihr Vater war Betriebsleiter bei der Textilfabrik Buschfort und nahm sie regelmäßig mit. Das Firmengelände war ihr Spielplatz, dort wurde ihr Bewusstsein für alles, was Mode ist, geschärft. „Ich habe mich immer als einzige gefreut, wenn ich meinen Vater begleiten durfte. Meine Schwestern fanden das eher langweilig, aber ich war fasziniert.“

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Diese Faszination hält bis heute an: Seit mittlerweile 20 Jahren betreibt sie das Bekleidungsgeschäft Kronenberg an der Hochstraße. Eröffnung war, auch das ist typisch Gladbeck, während des Appeltatenfestes. Dieser 13. September 1997 ist ihr noch heute gut im Gedächtnis, als sei er gestern gewesen. Markiert er doch einen Neuanfang.

„Das klappt niemals“

Andrea Kronenberg: „Ich hatte zu diesem Zeitpunkt elf Jahre in Düsseldorf gearbeitet, in einem Beruf, der nichts mit Mode zu tun hat.“ Das sei zwar eine schöne Zeit gewesen, aber „die Zeit war einfach reif für etwas Neues“. Dass dieser Umbruch in Gladbeck stattfinden sollten, stand für sie außer Frage. „Ich fühle mich meiner Heimatstadt sehr verbunden.“

An der Hochstraße 36, direkt neben dem jetzigen Standort, eröffnete sie zunächst ein Geschäft für Herrenmode. Zehn Jahre später kamen am Goetheplatz die Damen dazu. Als schließlich ihr jetziges Ladenlokal vakant wurde, nutzte Kronenberg die Gelegenheit, um beide Geschäfte zusammenzulegen. „In der Anfangszeit standen oft Leute vor dem Schaufenster, die sagten ‘So ein exklusives Geschäft? Das klappt in Gladbeck niemals’“, erinnert sich Andrea Kronenberg an so manchen Kommentar. Dass es doch geklappt hat, beweist nun das runde Jubiläum.

„Die Kunden müssen sich geborgen fühlen“

Und es klappt immer noch, trotz der gigantischen Konkurrenz, die vor allem der Online-Handel darstellt. „Die Umstände haben sich extrem verändert“, resümiert die Mode-Expertin und gibt zu: „Als es in Gladbeck noch Hertie, Karstadt oder P & C gab, war es einfacher. Da kamen einfach mehr Kunden in die Stadt.“

Dass ihr Geschäft sich als eines der wenigen noch behaupten kann, kann vor allem dem Wunsch der Menschen nach persönlicher Beratung zugeschrieben werden – und die wird bei Kronenberg buchstäblich zelebriert: „Die Kunden müssen sich geborgen fühlen. Wir kennen fast alle unsere Kunden beim Namen, reden auch über private Dinge.“ Dazu gibt es einen Espresso oder Cappuccino.

Planen in Fünf-Jahres-Schritten

Während der Aktion „Heimat shoppen“ der IHK bietet die 54-Jährige neben Getränken und Beratung mit Wohlfühlfaktor auch Rabatte. Passend zum Firmenjubiläum gibt es noch bis zum 16. September 20 Prozent auf das gesamte Sortiment.

Angesichts von so viel Wertschätzung, die ihr und ihrem Team („Hier im Laden macht jeder alles. Wir sind wie eine Familie.“) seitens der Kundschaft entgegengebracht wird, könnte sie locker den nächsten 20 Jahren entgegenblicken. Aber An­drea Kronenberg gibt sich vorsichtig: „Ich schaue nicht so weit voraus und plane lieber in Fünf-Jahres-Schritten.“