Gladbeck. . Frank Henke aus Gladbeck hat sich mit seiner Mini-Imbissbude selbstständig gemacht. Er verkauft Bratwurst & Co. Der Stand: Marke Eigenbau.
Wie auf einem Präsentierteller, so kann sich Frank Henke fühlen. Sein Arbeitsplatz ist umtost vom Straßenverkehr auf der B 224. Fährt jemand an der Ampel in Höhe der Phoenixstraße besonders rasant an, brandet eine Portion Extra-Lärm auf. Doch Henke lässt das kalt.
Er steht in der sengenden Mittagshitze auf einem Zipfel am Rande des Tankstellen-Geländes. Cool wendet der 46-Jährige Bratwürste, würzt Pommes, verteilt eigenhändig gekochte Curry-Soße über frisch Geschnippeltes. Franky’s Imbiss ist wahrscheinlich die kleinste Futterbude Deutschlands.
Aus der Schnapsidee wurde ein handfester Plan
Vor genau einem Jahr hat sich Henke, der gelernte Dachdecker und Gerüstbauer, selbstständig gemacht: „Der Rücken . . .“
Der gebürtige Zweckeler, der mittlerweile in Butendorf zu Hause ist, plaudert: „Ich war mit einem Kollegen unterwegs, da haben wir überlegt: Was können wir denn mal machen?“ Ein Eiswagen? Hm, eigentlich steht Frank Henke weniger auf Süßkram.
Currywurst, die mag er gerne – oh, ja! Der Büdchen-Besitzer strahlt. Der besagte Kollege hat immer noch seinen alten Job. Henke hingegen seine Mini-Würstchenbude. Er entwickelte die vermeintliche Schnapsidee zu einem handfesten Plan. Wichtigste Zutaten für Henkes Rezept: Fantasie und Geschick. „Selbst ist der Mann“, sagte er sich, kümmerte sich um Gewerbeschein und andere erforderliche Papiere, arrangierte sich mit den Tankstellen-Pächtern, kreierte sein „Firmen-Outfit“, konstruierte seinen Stand „Marke Eigenbau“. Kurzum: machte Nägel mit Köppen.
Ein Hauch von Nostalgie umgibt das schnuckelige Gefährt aus Wellblech in Gelb und Grün. Das Sahnehäubchen – oder besser: der Klecks Senf – auf dem Wagen: eine stilisierte Bratwurst. Auf kleinen Rädern zieht der Mofaroller des 46-Jährigen das Büdchen zum Standort auf dem Tankstellen-Areal.
Dort hat Henke alles parat, was er braucht, um von montags bis freitags (10 bis 19 Uhr) seine Kunden zufrieden zu stellen: Grill, Utensilien, Brötchen, Gewürze und Soßen, Reinigungsmittel – alles tipptopp. „Das Hygieneamt hat den Wagen abgenommen“, berichtet Henke, während als musikalische Beilage „Love is in the air“ gereicht wird. Auf einem Höckerchen mit gedrechselten Beinen hat die blaue Kühltasche ihren Platz.
Im Winter gibt es auch Grünkohl
Wer hier an der B 224 seinem Fahrzeug Sprit gibt, kann sich bei „Franky’s“ auch gleich den leeren Magen füllen. Fernfahrer und Berufspendler steuern den Stand gerne an. Auf der „Speisenkarte“: Pommes, Brat- und Currywurst. „Manchmal biete ich auch Grillteller mit Bauchfleisch und Rippchen an“, macht Henke Fleischessern den Mund wässrig. Und im Winter kocht er Grünkohl und Linsensuppe. Aus einer Gulaschkanone serviert er Freunden an anderen Standorten auch schon mal Muscheln. Ideen braucht der Mensch.