Gladbeck. . Karten, Muffin-Kerzen, Rahmen: Ein Besuch des Ladens lohnt. Und die Besucher lernen auch gleich die Menschen kennen, die die Dinge anfertigen.
- Der neue Laden ist ein Angebot der Caritas-Werkstätten für psychisch behinderte Menschen
- Fertigung und Verkauf sind beieinander - so können die Kunden die Mitarbeiter kennen lernen
- Sonderwünsche erfüllen die Mitarbeiter im neuen „Caritiv“-Laden übrigens sehr gerne
Ab sofort gibt es ein neues Angebot von „Kontext“, den Caritaswerkstätten für psychisch behinderte Menschen. An der Mühlenstraße 3 eröffnete Freitag der Produktionsladen „Caritiv“.
Hier können Kunden qualitativ hochwertige Waren erstehen und außerdem in direkten Kontakt zu den Menschen treten, die diese Dinge im Laden herstellen. Sie erhalten so also einen Einblick in die Herstellungsprozesse.
Hier sind Fertigung und Verkauf beieinander
Andreas Trümper, Caritas-Werkstattleiter: „Das ist etwas ganz Besonderes, denn üblich ist es, Fertigung und Verkauf voneinander zu trennen.“
Bis vor kurzem war hier noch ein Werkstattladen ansässig, in dem Holzspielzeug, Textilien, Krabbeldecken und Handtücher verkauft wurden. Diese Waren werden nun im Geschäft „Klamotten & mehr“ an der Goethestraße 46 (früher Samen Lindemann-Kahlen) angeboten.
Auf rund 80 Quadratmetern Fläche arbeitet an der Mühlenstraße 3 die Kreativgruppe unter Anleitung von Gruppenleiterin Petra Geldermann, die diese Gruppe bereits seit 2013 an der Haldenstraße betreut. Zwölf psychisch kranke Menschen sind im Laden tätig, kümmern sich um die kreativen Schwerpunkte Kerzen- und Kartenherstellung.
Neu im Sortiment ist die Muffin-Kerze
Aber auch normale Produktionsaufträge der Werkstatt „Kontext“ werden je nach Bedarf erstellt. Zum Arbeitsangebot für die Beschäftigten gehören das Papierschöpfen, die Kartenherstellung aus handgeschöpftem Papier, die Kerzenherstellung mit verschiedenen Techniken – neu im Sortiment ist die Muffinkerze – sowie die Erstellung von Vorlagen für die digitale Weiterverarbeitung für Grußkarten im Digitaldruck.
Petra Geldermann: „Weitere kreative Produkte befinden sich in der Entwicklungsphase.“ So ist u.a. die Herstellung von Bilderrahmen für die gestalteten Papiere geplant.
Den großen Vorteil des Produktionsladens sieht Andreas Trümper im direkten Kontakt zwischen Beschäftigten und Kunden. „Unseren Laden verstehe ich auch als eine Form von Einladung an die Gladbecker, in die Werkstätten zu kommen. Das ist gelebte Inklusion.“
Änderungswünsche sind erwünscht
Zudem fänden Interessierte nicht nur qualitativ hochwertige und attraktive Produkte zu einem fairen Preis, sondern könnten auch Extrawünsche anmelden. Geldermann: „Diese Änderungen können direkt mit den beschäftigten Mitarbeitern besprochen werden.“ Wer also mit der gelben Kerze im Laden nicht zufrieden ist, lieber eine blaue möchte, der bestellt sich eben diese vor Ort. Kundenwünsche sind im Produktionsladen Trumpf.
Neben dem Kiosk am Bahnhof West, der Postfiliale in Alt-Rentfort und dem Ruderbootverleih in Wittringen ist der Produktionsladen ein weiterer Ort wo Menschen mit und ohne Behinderung wie selbstverständlich in Kontakt treten.