Gladbeck. . Der Secondhand-Laden des Caritasverbandes ist umgezogen. An der Goethestraße konnte das Sortiment deutlich aufgestockt werden.
- Fast 20 Jahre betrieb der Caritasverband einen kleinen Secondhand-Laden an der Kirchstraße
- Jetzt ist das Geschäft mit einem deutlich erweiterten Sortiment zur Goethestraße umgezogen
- Ab Mai gehören auch Mitarbeiter der Werkstätten für behinderte Menschen zum Verkaufspersonal
Der Laden brummt. Etwa 200 Kleidungsstücke für Babys, Kinder und Frauen gehen Tag für Tag über die Theke – und das, obwohl der Secondhand-Laden des Caritasverbandes bisher eher den Charme eines Kleiderlagers hatte. In einem Raum im Caritashaus an der Kirchstraße türmten sich die gespendeten Kleidungsstücke. Das ändert sich jetzt: Am morgigen Mittwoch um 9.30 Uhr öffnet sich zum ersten Mal die Tür zum neuen Geschäft im Haus Goethestraße 46 (bisher Samen Lindemann-Kahlen).
Der neue Name „Klamotten & mehr“ verrät es schon: Das Sortiment wurde erweitert. Kunden können dort nicht nur gut erhaltene und modische Bekleidung – jetzt auch für Männer – zu ganz kleinen Preisen kaufen, sondern auch Holzspielzeug, bunte Kissen für Kinder und andere hübsche Sachen, die in Werkstätten für behinderte Menschen entstanden sind. Und auch das Sortiment, das früher im „Senfkorn“ neben der St. Lambertikirche zu finden war, gibt’s im neuen Geschäft: Devotionalien, also Kruzifixe, Rosenkränze, Taufkerzen . . . Und all das kann auf gut 120 Quadratmetern endlich ansprechend präsentiert werden. Röcke, Hosen, Blusen, Jacken und Co. hängen auf Kleiderbügeln, Pullover und Shirts liegen, nach Größen sortiert, in den Regalen. Und das Spielzeug in den Schaufenstern lockt schon vor der Eröffnung die ersten kleinen Fans.
„Wir haben bewusst diesen Mix gewählt, weil es dem einen oder anderen vielleicht peinlich ist, in einem Secondhand-Laden einzukaufen“, sagt Caritas-Vorstand Rainer Knubben. In dem Zusammenhand weist er ausdrücklich darauf hin, dass im Geschäft an der Goe-thestraße jeder einkaufen kann, ohne einen Nachweis der Bedürftigkeit vorlegen zu müssen.
Hauptamtlich sind Brigitte Kleine-Harmeyer, Abteilungsleiterin Kinder, Jugend und Familie, und das Team der Caritas-Schwangerenberatung verantwortlich für das Geschäft. Die Zuständigkeit stammt noch aus der Zeit der Eröffnung des Secondhand-Ladens vor etwa 20 Jahren. Damals ging es vor allem darum, bedürftige Frauen mit Babyausstattung zu versorgen. Stichwort Babyausstattung: „Die Nachfrage nach Kinderwagen und Kinderbetten ist groß“, sagt Birgit Müller von der Schwangerenberatung. „Leider werden diese Sachen sehr selten bei uns angegeben.“
Im Verkauf arbeiten ehrenamtliche Kräfte, die kurz vor der Eröffnung alle Hände voll zu tun haben. Ab Mai bekommen sie Unterstützung von Mitarbeitern aus den Werkstätten für behinderte Menschen. Der Caritasverband setzt hier konsequent fort, was er schon im Kiosk am Bahnhof West, in der Poststelle an der Haldenstraße und beim Bootsverleih in Wittringen praktiziert: für geistig behinderte Menschen Arbeitsplätze zu schaffen, die dem ersten Arbeitsmarkt sehr nahe kommen.