„Aus den Schulen und Tageseinrichtungen gehen ununterbrochen Meldungen über Krankheitshäufungen ein.” Das formuliert Kreis-Pressesprecher Jochem Manz mit Blick auf die Schweinegrippe. Und diese recht dramatische Feststellung können vor allem die Gladbecker Eltern derzeit nur unterstreichen.
Wenn Tochter oder Sohn jetzt mittags von der Schule nach Hause kommen und ihre Schul-Erlebnisse zum Besten geben, geht es nicht um Vokabel-Tests oder allzu knifflige Klassenarbeiten, sondern vor allem um die derzeit allseits grassierende Schweinegrippe-Welle in den Klassenzimmern.
Was kann man gegen die Ausbreitung wirklich tun?
Was kann man gegen die Ausbreitung wirklich tun? Sinnvolle Maßnahmen, um die Infektionskette tatsächlich zu unterbrechen, gibt es laut Dr. Ulrike Horacek (Kreisgesundheitsamt) kaum. Grippekranke Schüler sollten auf jeden Fall schon bei ersten Symtomen zu Hause bleiben; dies könne ein effektive Form der Schweinegrippe-Eingrenzung sein, wenn sich alle Familien strikt daran hielten, betont die Kreis-Ärztin.
Das Kreisgesundheitsamt hat jetzt nochmals ein Schreiben an allen Gladbecker Schulen gerichtet: Die Gesundheitsfachleute in Recklinghausen weisen darin nochmals eindringlich darauf hin, wie wichtig es ist, dass Eltern und Schulen nun sorgfältig ihre Eigenverantwortung umfassend wahrnehmen:
– Kinder mit Erkältungs-Symptomen gehören nicht in die Schule;
– für erkrankte Kinder (Schüler mit labor-bestätigter Diagnose) und krankheitsverdächtige Schüler (ein Arzt hat die Verdachts-Diagnose gestellt) gilt nach wie vor eine häusliche Isolierung von sieben Tagen ab Symptombeginn;
– bei einer Häufung von Grippekranken innerhalb einer Klasse, die ein Drittel der Gesamtschülerzahl übersteigt, können Schulleiter die jeweilige Klasse freistellen;
– die Freistellung gesunder Kinder sollte sich maximal über einen Zeitraum von vier Tagen erstrecken, da dies die Inkubationszeit der Neuen Grippe ist.
Nicht mit Entspannung zu rechnen
Glasklar formulieren die Gesundheitsfachleute im Kreishaus, dass in absehbarer Zeit nicht mit einer Entspannung der Situation zu rechnen sei. Und so wird auch in den meisten Gladbecker Schulen in diesen Wochen zum Beispiel aufs Händeschütteln weitgehend verzichtet, wenn es etwa darum geht, bei Info-Nachmittagen neue Eltern und Kinder zu begrüßen.
Hinzu kommt, dass derzeit auch die normale Grippewelle an den Gladbecker Schulen und Tageseinrichtungen rollt; und auch davon sind ja nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrerkollegien betroffen. Fünf oder sechs grippe-kranke Lehrer? In diesen Tagen kann das durchaus vorkommen.