Essen. . Stiche von Kriebelmücken sind schmerzhaft. Folgen können schwere Infektionen sein. Was Sie tun können, damit die Mücke Sie nicht erwischt.
- Kriebelmücken waren bis vor einigen Jahren vorwiegend in Skandinavien heimisch
- Bei Reaktionen wie massiven Schwellungen und Fieber Arzt aufsuchen
- Wer empfindlich ist, sollte möglichst viele Körperstellen bedecken
Sie ist gerade einmal zwei bis sechs Millimeter groß, kaum wahrnehmbar nimmt sie Kurs auf Tier und Mensch. Sie sieht aus wie eine unscheinbare Fliege, doch ganz so harmlos ist die Kriebelmücke nicht. Ihre Bisse mit den sägeartigen Mundwerkzeugen sind nicht nur sehr schmerzhaft, sondern können auch zu ernsthaften gesundheitlichen Komplikationen führen, so Ines Tabbert, Ärztin im Gesundheitsamt des Kreises Recklinghausen, Bereich Infektionsschutz.
Auch interessant
Sie sagt: „Infektionen durch Kriebelmücken sind zwar nicht meldepflichtig“; doch die Medizinerin weiß auch: „Gerade wenn es wie zurzeit feucht und schwül ist, häufen sich die Fälle.“ Tritt nach einem Kriebelmückenbiss eine Reaktion wie eine massive Schwellung und/oder Rötung, Übelkeit oder Fieber auf, „sollte man immer einen Arzt aufsuchen“, rät Tabbert – und damit nicht zu lange warten.
Nicht kratzen!
Sie betont: „Das Wichtigste ist: Vor allen Dingen nicht kratzen, denn das kann zu Folgen führen, die dann doch einen Notarzt erforderlich machen.“ Denn durch die verletzte Haut werde der Juckreiz verstärkt und es können Bakterien in die Wunde gelangen. Nicht auszuschließen ist, dass im schlimmsten Fall unbehandelte Symptome zu einer Blutvergiftung führen.
Bis vor einigen Jahren hatte die Kriebelmücke ihr Hauptrevier in Skandinavien. Doch mittlerweile fühlt sie sich auch in unseren Gefilden heimisch. „Sie bevorzugt im Gegensatz zu anderen Stechmücken fließende Gewässer, zum Beispiel Bachläufe oder Flüsse; dort legt sie ihre Brut ab“, so Tabbert. Besonders wohl fühlen sich Kriebelmücken in Viehställen, aber „ersatzweise zapfen sie auch gerne Blut bei Menschen“ – zum Beispiel im Garten. Das Insekt jagt „am liebsten vormittags oder nachmittags“. Im Vergleich zu Stichsaugern („normale“ Mücken) erzeugen Kriebelmücken eine größere Wunde, in der sich Blut sammelt, um sie dann auszusaugen.
Wichtig: Gute Körperhygiene
Auch interessant
Doch Ines Tabbert hat Vorsorgetipps parat, die auch andere Stechmücken abhalten können. Was vielleicht bei warmem Wetter manch einen abschrecken könnte: „Lange, lockere und helle Kleidung anziehen. Die meisten Körperteile sollten abgedeckt sein.“
Hilfreich sei ebenfalls eine „gute Körperhygiene“. Tabbert: „Dabei ist Seife besser als Duschgel. Sie bekämpft besser Körpergerüche.“ Immer wieder nützlich seien ebenfalls Insektschutzmittel, die mit unterschiedlichen Substanz-Zusammenstellungen, zum Beispiel mit Stoffen wie DEET, erhältlich sind. „Hausmittel wie Zitrone oder Gewürznelke können unterstützend wirken“, sagt die Ärztin.
Natürliche Abwehr
Generell gegen Mücken können beispielsweise auf dem Balkon Tomatenpflanzen, Katzenminze und Duftgeranie gegen die tierischen Attacken wirken. Weitere Schutzmöglichkeit: Moskitonetze (für Bett oder Kinderwagen) und spezielle Fenstergitter. Tabbert: „Stehende Gewässer, und sei es nur die gefüllte Gießkanne, sollte man vermeiden.“