Gladbeck. . Mit Martin Kaymer, Alex Cejka und Sandra Gral vertritt sie die deutschen Farben. Die 27-Jährige ist die erste Olympionikin aus Gladbeck seit 1984.

  • Masson bereit sich in den USA auf das Großereignis vor
  • Die Nominierung hat sie mit purer Freude erfüllt
  • Sandra Steiger war die letzte Gladbeckerin bei Olympia

Gladbeck ist eine Sportstadt mit vielen Facetten: Handball, Volleyball, Schwimmen, Leichtathletik, Fußball und vieles mehr wird den Menschen hier geboten. Aber ein Gladbecker oder eine Gladbeckerin bei den Olympischen Spielen – das hat es zuletzt 1984 gegeben. Aber diese Zahl wird nicht mehr lange Bestand haben, denn seit Dienstagnachmittag steht fest: Golferin Caroline Masson wird an den Olympischen Spielen im August in Rio teilnehmen.

Das Quartett hat die Kriterien für die Qualifikation erfüllt

Zusammen mit Martin Kaymer (Mettmann), Alex Cejka (München) und Sandra Gal (Düsseldorf) wird Masson die deutschen Farben in Brasilien vertreten. Das Quartett liegt in der Qualifikationsrangliste unter den besten 60 und hat damit die Kriterien erfüllt.

„Es war einfach pure Freude, als ich von meiner Teilnahme erfahren habe“, schildert Caroline Masson ihre Gefühlslage im Gespräch mit der WAZ. „Bei so einem Weltereignis für mein Land starten zu können, ist ein toller Lohn für all die Anstrengungen.“

"Ich kann es kaum erwarten"

Derzeit hält sich die 27-Jährige in den USA auf, wo sie sich auch intensiv auf das bevorstehende Turnier vorbereiten wird. Am 13. August geht dann der Flieger nach Rio. „Ich kann es kaum erwarten“, sagt Masson, für die mit der Olympia-Teilnahme ein Traum in Erfüllung geht. „Ein großer Traum, der eigentlich so weit weg war. Ich bin sehr stolz mit all den tollen Athleten der anderen Sportarten das Event zu genießen und ein Teil davon zu sein.“

So ganz habe sie es aber noch nicht realisiert, sagt die einfache Turniersiegerin. Zum ersten Mal seit 1904 ist Golf überhaupt als Disziplin bei Olympia vertreten. „1904, das ist ein gutes Omen“, findet der bekennende Schalke-Fan.

Steiger war 1984 in L.A. dabei

Die letzte Gladbeckerin, die olympische Luft atmen durfte, war Sandra Steiger. 1984 war sie als 16-Jährige in Los Angeles dabei. „Das war unheimlich aufregend“, erinnert sie sich an die Spiele. „Ich war damals die Jüngste im Olympia-Team.“ Auch der Gladbecker Dirk Korthals war Teil des deutschen Schwimmer-Teams. Trotz ihres jungen Alters sei ihr bewusst gewesen, dass Olympia das Höchste ist, was man erreichen kann, erzählt Steiger.

„Das war der absolute Höhepunkt meiner Laufbahn. Man kann das auch mit einer EM oder WM überhaupt nicht vergleichen.“ Schließlich ist da noch das ganze Drumherum: Das Leben im olympischen Dorf, die gigantische Eröffnungsfeier. „Da hat man schon zitternde Knie ohne am Start zu stehen“, fasst Steiger die Gemütslage zusammen. Medaillen gab es 1984 nicht, aber immerhin gewann sie das B-Finale über 200 Meter Rücken.

Gladbecker Willi Kaiser boxte sich 1936 zum olympischen Gold vor

Allerdings hat es auch schon einmal eine Goldmedaille für einen Gladbecker Olympiateilnehmer gegeben. 80 Jahre ist es inzwischen her, dass Willi Kaiser sich zum Titel boxte. 1936 setzte er sich bei den Spielen in Berlin im Fliegengewicht im Finale gegen den Italiener Gavino Matta durch. „Dann wird es ja Zeit, dass die Goldmedaille mal wieder nach Gladbeck geht“, sagt Caroline Masson und lacht.