Gladbeck/Bottrop. Wegen der vielen Verkehrsunfälle und Staus soll die Schnittstelle zwischen A 2 und A 31 entschärft werden. Kosten von 5,7 Millionen Euro eingeplant.

Ein Nadelöhr im Bottroper A2/ A31-Autobahndreieck, das auch vielen Gladbecker Autofahrern vom täglichen Staustress gut bekannt ist, könnte in absehbarer Zeit beseitigt werden.

"Vorhaben genießt höchste Priorität"

Denn der Umbau der Schnittstelle der Autobahnen A 31 und A 2, in der sich Staus und Unfälle häufen, ist ein Projekt im aktuellen Entwurf des Bundesverkehrswegeplans. Und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt erkennt dort einen vordringlichen Bedarf.

Die Chancen, mit einem Umbau des Autobahnkreuzes endlich Änderung herbei zu führen, stehen aus Sicht der Bottroper CDU daher gut. Und auch andere CDU-Politiker nehmen sich der Sache bereits an. „Das Vorhaben genießt also höchste Priorität“, betont der Gelsenkirchener CDU-Bundestagsabgeordnete Oliver Wittke bei einem Besuch bei den Parteifreunden in Bottrop.

Gefahr vor allem zu den Hauptverkehrszeiten

„Es passieren da deutlich zu viele Unfälle. Das Fahren im Autobahndreck wird vor allem in den Hauptverkehrszeiten immer abenteuerlicher“, bedauert die Bottroper CDU-Landtagsabgeordnete Anette Bunse. Auch in diesem Jahr habe es schon wieder etliche Unfälle gegeben. In den vorigen beiden Jahren sei es dort jeweils zu mehr als 40 Unfällen gekommen, wobei Pkw-Insassen teils schwer verletzt wurden.

Bundesverkehrswegeplan

Der Bundesverkehrswegeplan ist das zentrale Planungsinstrument der Bundesregierung für die Verkehrspolitik. Aktuell liegt ein neuer Entwurf vor, der den von 2003 bis 2015 geltenden Plan ablösen soll. Er hat dann Gültigkeit bis 2030.

Wichtig ist die Prioritätenliste, erkennbar am „vordringlichen Bedarf“. Diese Projekte haben gute Chancen auf Verwirklichung. Noch hat das Bundeskabinett dem neuen Plan, dessen Verabschiedung sich mehrfach verzögert hat, nicht zugestimmt

Für die Unfallgefahr im Autobahndreieck gibt es erkennbare Gründe, glaubt die CDU. Sie sei so hoch, weil den Autofahrern beim Wechsel von der einen auf die andere jeweils mehrspurige Autobahn in alle Richtungen nur eine Fahrbahn zur Verfügung stehe. Da sich in diesen Nadelöhren oft Staus bilden, wachse die Unfallgefahr zusätzlich. „Werktags stehen die Autofahrer im Bottroper Autobahndreieck pro Jahr 600 Stunden im Stau“, betont Bundestagsabgeordneter Wittke. „Mit der Beseitigung der Engpässe kann man die Staus auf 46 Stunden reduzieren“, ist seine Berechnung.

"Der Nutzen ist also zehnfach höher als die Kosten"

Und auch diese Rechnung stellt er auf: An jedem Tag rollen im Schnitt 33 000 Autos durch das Autobahndreieck. Der Kosten-Nutzen-Wert für den Umbau des Bottroper Kreuzes liege bei Zehn. „Der Nutzen ist also zehnfach höher als die Kosten. Das ist sensationell gut“, erklärt Wittke.

Auf 5,7 Millionen Euro belaufen sich die Ausgaben für die Beseitigung des Engpasses in Bottrop. „Das ist also ein kleines Projekt“, sagte der Ex-Minister. Im Autobahnbau gehe es sonst ja um viel höhere Millionenbeträge. Zum Ende des Jahres stehe das Geld bereit. „Wir werden dem Bundesverkehrswegeplan dann zustimmen“, kündigte Wittke an. Die Landesregierung hätte das Projekt längst auf den Weg bringen müssen.

Seit Oktober 2010 sei dafür die Vorplanung im Gange. Mit 90 Monaten Planungszeit und weiteren 56 Monaten Bauzeit rechne das Land. Im Jahr 2022 wäre der Engpass danach erst behoben. Wittke dauert das entschieden zu lange: „Es besteht Handlungsbedarf.“