Gladbeck. . Ein 47-jähriger Mann ist in Gladbeck bei einem Wohnungsbrand ums Leben gekommen. Die Polizei nennt als Grund: ein Heizstrahler war umgekippt.

Ein umgefallener Heizstrahler ist die Ursache für den verheerenden Brand am Sonntagmorgen in der Dachgeschosswohnung des Mehrfamilienhauses in Brauck, bei dem ein Mensch ums Leben kam. Das ergaben die Brandermittlungen der Kripo am Montag.

Es liege eindeutig kein Fremdverschulden vor, so Ramona Hörst von der Pressestelle der Polizei in Recklinghausen. Hörst: „Es gibt keinen Zweifel: Ursache für den Brand war fahrlässiger Umgang des Mieters mit dem Heizstrahler, der an einer Gasflasche befestigt und eingeschaltet war.“ Der 47-jährige Mieter habe noch selbst um 5.54 Uhr die Rettungskräfte alarmiert. Für ihn kam aber - wie berichtet - jede Hilfe zu spät.

Offenbar starb der Mann an einer Rauchgasvergiftung, vermuten Kripo und Staatsanwaltschaft. Da es keinen Zweifel am Selbstverschulden des Brandes gibt, wurde aber keine Obduktion der Leiche angeordnet, um die genaue Todesursache zu ermitteln, erläuterte Hörst im WAZ-Gespräch.

Die Feuerwehr, die Vollalarm ausgelöst hatte und mit allen Löschzügen am frühen Sonntagmorgen vor Ort war, hatte in dem Brandhaus an der Horster Straße stundenlang nicht nur mit den Flammen, sondern mit immer neuen Glutnestern zu kämpfen, weil die Wohnung des verstorbenen Mieters enorm vermüllt war. Noch am Sonntagabend, so Feuerwehrchef Thorsten Korytko, führte die Wehr eine Kontrollfahrt nach Brauck durch, um im inzwischen von der Kripo versiegelten Haus noch einmal eine Brandschau zu machen. „Es wurde aber zu diesem Zeitpunkt nichts Auffälliges mehr gefunden.“

Die enorme Rauchentwicklung, auch im Treppenhaus, erschwerte die Arbeit der Rettungskräfte und sorgte für einen hohen Personal- und Gerätebedarf. „Ein Feuerwehrmann kann maximal 25 Minuten mit Atemschutz arbeiten.“ Danach sei eine Regenerationsphase von mindestens 30 Minuten nötig, außerdem sei ein neues Atemschutzgerät erforderlich, so Korytko. Deshalb erhielt die Gladbecker Feuerwehr auch Unterstützung aus den Nachbarstädten.

Das Brandhaus ist komplett unbewohnbar, ebenso eine Wohnung im Nachbarhaus. 15 Mieter wurden obdachlos. Zwei kamen bei Freunden und Verwandten unter, um 13 Betroffene im Alter zwischen 20 und 78 Jahren kümmert sich das Sozialamt. Sie wurden kurzzeitig in den Notquartieren in der ehemaligen Hauptschule Butendorf und An der Boye untergebracht. Jetzt sucht die Stadt für sie nach regulären Wohnungen.