Gladbeck. . Telekom kündigt Ausbauoffensive an. 50 Kilometer Glasfaser werden verlegt. Ab November sollen die meisten das schnelle Internet nutzen können.

Gute Nachricht für alle Gladbecker, die sich seit Jahren eine schnelle Internetverbindung wünschen und bislang nur mit geringen Bandbreiten von weniger als 6 Mbit/s durchs Netz kriechen: Nach intensiven Verhandlungen mit der Wirtschaftsförderung der Stadt plant die Telekom eine Ausbauoffensive, „die für 33 000 Haushalte im Stadtgebiet zu einer Verbesserung der Bandbreite von bis zu 100 Mbit/s im Download und 40 Mbit/s im Upload führen wird“, verspricht Frank Neiling, zuständiger Manager der Telekom.

Die Grafik zeigt die aktuelle Verfügbarkeit des schnellen Internets im Gladbecker Stadtgebiet.
Die Grafik zeigt die aktuelle Verfügbarkeit des schnellen Internets im Gladbecker Stadtgebiet. © Getty, BMVI/Bertelmann (Grafik)

Die weitere gute Nachricht: Das flotte Internet soll auch zügig verfügbar sein. Neiling: „Wir starten den Ausbau im April, mit dem Ziel, die schnellen Verbindungen den Endkunden ab November 2016 zur Verfügung zu stellen.“ Welche Bandbreiten genau wo zu erzielen sein werden, mochte Neiling im Gespräch mit der WAZ noch nicht nennen. Er wolle zum jetzigen Zeitpunkt Unschärfen vermeiden, im August seien die technischen Umsetzungen aber soweit klar, „dass im Internet dann jeder Bürger für die eigene Adresse abfragen kann, welches Produkt mit welchen Bandbreiten verfügbar ist.“

Schnelles Internet ist enormer Standortvorteil

Schon jetzt könne aber mitgeteilt werden, dass dann nahezu im gesamten Stadtgebiet schnelles Internet von mindestens 50 Mbit/s verfügbar sei. „Eine schnelle Internetanbindung ist ein enormer Standortvorteil. Das ist eine gute Nachricht sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für die Unternehmen unserer Stadt“, freut sich Ulrich Roland.

Stichwort Vectoring Technik

Noch in 500 Metern Entfernung vom Verteilerkasten werden mit der Vectoring Technik am Ende einer Kupferader Geschwindigkeiten von 100 Mbit/s erreicht.

Die Verteilerkästen (DSLAM) müssen für das Vectoring aufgerüstet werden.

Durch Ausgleich elektromagnetischer Störungen zwischen den Leitungen ist eine Verdoppelung der Bandbreite möglich.

Was die gute Laune des Bürgermeisters sicher weiter hebt, ist die Tatsache, dass die Telekom einen Vectoring-Eigenausbau plant, also ohne kommunale Kostenbeteiligung. Das neue Netz soll so leistungsstark sein, dass über die bestehenden Hausanschlüsse Telefonieren, Surfen und Fernsehen problemlos gleichzeitig möglich werden. Von neuen Glasfaserleitungen geht es an bestehende Kupferleitungen, die dank moderner Vectoring Technik eine Art Daten-Turbo erhalten.

Investition von fünf Millionen Euro

Obwohl der Hausanschluss so nicht neu verlegt werden muss, erfolgt nicht automatisch ein schnellerer Zugang. „Die Endkunden müssen dazu selbst aktiv werden und das schnellere Produkt buchen“, so Neiling. Freilich erwartet die Telekom genügend Potenzial in Gladbeck, dass sich die Investition von gut fünf Millionen Euro rechnet. Denn insgesamt ist geplant, im Stadtgebiet rund 50 Kilometer Glasfaser zu verlegen und 119 Multifunktionsgehäuse mit modernster Technik neu aufzustellen und mit Glasfaser anzuschließen. Allein jeder dieser modernen Verteilerkästen kostet rund 40 000 Euro.

Breitbandausbau-Manager Neiling stellte die Pläne am Donnerstagnachmittag im Wirtschaftsförderungs- und Grundstücksausschuss vor, die einhellig von der Politik gelobt und begrüßt wurden.