Gladbeck. “Gladbeck Mitte“ heißt das neue Shoppingportal, das Anfang 2016 online sein soll. Alle Händler in der Innenstadt können sich hier präsentieren.

„Ein Einzelhändler, der seine Chancen im Onlinegeschäft nicht nutzt, wird es in Zukunft sehr schwer haben“, sagt Peter Schnepper von der Industrie und Handelskammer Nord Westfalen. Und: „Wer heute nicht im Internet zu finden ist, ist für den Kunden kaum existent.“ Die Empfehlung, die Stärken von stationär mit den Stärken von online miteinander zu koppeln, wird in Gladbeck bereits angepackt. In Kooperation mit der Marketingabteilung der Stadt erstellen die Einzelhändler zurzeit auf Hochtouren das Internetportal „Gladbeck Mitte“, um sich sympathisch-modern zu präsentieren.

Anfang des neuen Jahres soll die neue Plattform fertig und der virtuelle Einkaufbummel möglich sein, sich via Computer einen Überblick zu verschaffen, was der Gladbecker Innenstadthandel zu bieten hat. „Wir ermöglichen allen Gewerbetreibenden, sich hier vorstellen zu können“, sagt der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Matthias Alt. Die Darstellung sei auch für Mobiltelefone optimiert.

Sympathisch-modern präsentieren

Umgesetzt wird der virtuelle Auftritt, der auch Gladbecker Dienstleister, die Gastronomie und den Gesundheitssektor einschließt, u. a. von dem Internetprofi Sebastian Volk, der im Kreativamt am Jovyplatz beheimateten Firma C4C. „Mit dem Ziel, über einfache Symbolik und klare Seitenstrukturierung den Händler zu ermöglichen, sich selbst als Inhaber, ihr Angebot und ihre Geschäftsphilosophie kurz vorzustellen“, so der Experte. Auf einer Karte werde zudem angezeigt, wo das Geschäft zu finden ist, mit der Möglichkeit, über einen Link weiter die Homepage des Unternehmens aufzurufen.

Simon Terhardt ist mit seiner Traumwerkstatt und Produkten rund um den gesunden Schlaf dabei. „Es geht uns Gladbecker Händlern auch darum, dass wir online kompakt und gut gefunden werden.“ Im Zusammenspiel mit der Stadt wolle man darstellen, „was Gladbeck alles zu bieten hat.“ Zum Beispiel auch exklusive, hochpreisige Schuhmode wie sie Jens Große-Kreul in seinen Geschäften, etwa von „Floris van Bommel“, anbietet.

"Man reserviert sich das Paar Schuhe online und schaut es sich dann im Laden an"

Der Unternehmer ist zudem bereits einen Internet-Schritt weiter als andere Gladbecker Einzelhändler. Auf seiner Homepage hat er am Donnerstag seinen Onlineshop freigeschaltet, in dem jetzt aktuelle Schuhmode daheim am Computer angeschaut und gekauft werden kann. „Oder, man reserviert sich das passende Paar im Laden für den Besuch vor Ort, um sich kompetent beim Kauf beraten zu lassen.“ Damit setze man sich auch klar von Online-Discountern wie Zalando und Co. ab.

Das macht Bernhard Söthe mit seiner Humboldt-Buchhandlung in Sachen Lektüre schon lange. Seit mehr als zehn Jahren pflegt er seine Homepage, bietet dort Onlinekauf, kostenlose Zustellung, Newsletterservice, Buchrezessionen (auch der Kunden), oder auch niedlich-charmante Bilderbuchtipps seiner Großnichte Lotta.

E-Commerce-Leifaden der IHK 

Um vor allem kleineren Fachgeschäften und Dienstleistern den Weg ins Onlinegeschäft zu erleichtern, hat die IHK Nord Westfalen einen E-Commerce-Leitfaden erstellt. Wie realisiert man einen Internetauftritt? Wie installiert man einen Onlineshop? Wie umgeht man rechtliche Stolperfallen im Internet? Aber auch Geschäftsleute, die bereits im Internet aktiv sind, erhalten Anregungen für die Gestaltung der Internetseite sowie Tipps für den Umgang mit sozialen Medien.

Auch wenn sich das Einkaufsverhalten der Verbraucher durch das Internet wandelt: Ein funktionierender und gesunder stationärer Fachhandel bleibe das Fundament attraktiver Innenstädte, sagt Peter Schnepper und spannt den Bogen vom E-Commerce-Ratgeber zu Standortförderung und Stadtmarketing. „Wer lebenswerte Zentren erhalten will, muss den innenstädtischen Handel stärken.“ Leitfaden im Internet: ihk-nordwestfalen.de