Gladbeck. Gemeinde ist entsetzt über den dreisten Diebstahl während des Pfarrfestes. Auch eine Altar-Schelle wurde gestohlen. Förderverein setzt Belohnung aus.

Dreister Diebstahl aus der Braucker St.-Marien-Kirche beim Pfarrfest am Wochenende: Während draußen vor der Kirche das Menschen-Kickerturnier stattfand, entwendeten bislang unbekannte Täter aus dem Innern des Gotteshauses das mehr als 50 Jahre alte Altarkreuz und eine der zwei Bronze-Altar-Schellen.

„Wir sind entsetzt und traurig zugleich“, so Gemeindeleiterin Lydia Bröß, die sich maßlos über die Dreistigkeit der Diebe ärgert. Die „zwielichtigen Typen“ entwendeten das Kreuz am Samstagnachmittag direkt vom Altar der Kirche – während draußen die Gemeinde mit Gästen aus der ganzen Stadt feierte. Die Gemeinde alarmierte noch am Samstag die Polizei und erstattete Anzeige.

Das Kreuz stammt aus dem Besitz von Pfarrer Schäpers

Die Kirche sei während der Zeit des Festes geöffnet gewesen, um Gelegenheit zum Innehalten und zum Gebet zu geben, so Lydia Bröß. Außerdem sei es für Auswärtige so möglich gewesen, die umgestaltete Kirche kennen zu lernen.

Seit 1988 liegt das 15 mal 20 Zentimeter große Kreuz – nicht nur während des Gottesdienstes – auf dem Altar. Es stammt ursprünglich aus dem Besitz des einstigen Butendorfer Pfarrers Schäpers, der es dem ehemaligen Braucker Pfarrer Möhlen vererbte. Nach dem Tod von Pfarrer Möhlen überließ dessen Schwester das Kreuz der Gemeinde, die es seitdem zu Gottesdienstzwecken nutzte.

Hintergrund

Zeugen, die etwas zu dem Diebstahl oder dem Verbleib des Kreuzes oder des Altar-Geläuts sagen können, sollten sich telefonisch an das Pfarrbüro der Großpfarrei St. Lamberti unter 2799-15 wenden

Eine E-Mail mit Hinweisen können Zeugen an folgende Adresse schicken: radio@sankt-lamberti.de

Das Kreuz habe nominell keinen so großen Wert, allerdings einen großen ideellen, sagt Ulrich Völker, Gemeinderatsmitglied und Vorsitzender des Fördervereins. Das Kruzifix besteht aus Bronze, hat mittig angelegte Kreuzschenkel und keinen Corpus. Verziert ist es mit fünf kleinen Halbedelsteinen. Der Förderverein hat inzwischen eine Belohnung von 100 Euro für Hinweise ausgelobt, durch die die Gemeinde wieder in den Besitz des Kreuzes kommt.Völker: „Wir nehmen auch anonyme Hinweise entgegen.“ Der Fördervereinsvorsitzende betont, dass die Gemeinde die Anzeige zurückziehen würde, „falls es sich um einen unüberlegten Streich“ handeln sollte.

"Die Betroffenheit in der Gemeinde ist groß"

Natürlich war der dreiste Diebstahl am Samstag und Sonntag das Gesprächsthema Nummer eins beim Pfarrfest in St. Marien, zu dem sich Gläubige aus der gesamten Großpfarrei in Brauck getroffen hatten (WAZ berichtete). Die Verantwortlichen betonen, dass das Kreuz zu Beginn des Festes am Samstag um 11 Uhr noch an seinem angestammten Platz in der Kirche lag. Kurz vor Beginn des Gottesdienstes der Jugendkirche Pulsar um 18 Uhr war es (und die Altarschelle) verschwunden.

„Die Betroffenheit unter den Gemeindemitgliedern ist groß“, so Lydia Bröß, die auf eine Rückgabe des Kreuzes hofft.