Gladbeck. Im Nordirak werden in Kürze mehr als 100 Jesiden in das Flüchtlingsdorf „Ruhrgebiet“ einziehen. Die Menschen sind auf der Flucht vor dem IS-Terror.
Ein Stückchen Gladbeck steht jetzt in der Nordirakischen Region Dohuk, um in Kürze zwei jesidischen Familien Schutz zu bieten, die vor dem Terror des Islamischen Staates aus ihren Dörfern in das autonome Kurdengebiet geflohen sind. Einer von 40 isolierten Wohncontainern mit separater Toilette und Kochzeile, die zurzeit an Wasserleitungen angeschlossen werden und das Flüchtlingsdorf „Ruhrgebiet“ bilden.
Mit eindeutigem Votum hatte der rat der Stadt Anfang Februar zugestimmt, sich an dem Projekt zu beteiligen und 5000 Euro für einen Container bereit zu stellen, wie es zuvor schon der Integrationsrat befürwortet hatte.
100 Wohncontainer werden aufgestellt
Der Wattenscheider Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel hatte zusammen mit der Caritas-Flüchtlingshilfe Essen die Initiative „Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet“ ins Leben gerufen, mit dem Ziel, 100 Wohncontainer aufzustellen, die gerade im kalten Winter den Flüchtlingen Schutz zu bieten, die in behelfsmäßigen Zelten hausen.
Angesichts der gefühlten Machtlosigkeit gegenüber der brutalen Gewalt der Dschihadisten, die Christen, Jesiden und Schiiten gnadenlos verfolgen, sei diese „Hilfe ein kleiner positiver Beitrag“, hatte Bürgermeister Roland die Gladbecker Beteiligung im Rat gewertet.
Hilfe für Familien mit Kindern
Wie bei den weiteren beteiligten Ruhrgebietskommunen soll der gespendete Container den Namen der Stadt Gladbeck tragen.Bis zum Ende des Jahres sollen 60 weitere Container hinzukommen, um bei den Minustemperaturen weiteren Familien ein Refugium zu bieten. Spenden sind dazu freilich nicht nur von Kommunen, sondern auch von Unternehmen, Organisationen oder Privatpersonen hochwillkommen. Die Unterkünfte werden konfessionsübergreifend den Menschen angeboten, die sie am dringendsten benötigen; also Familien mit Kindern.